Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Themen die mal nichts mit der CB 500 zu tun haben.

Moderator: Free-sky

Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Supertyp » 02.10.2018, 19:30

Na? Enttäuscht, Presi? Keine Fahrverbote, keine Umrüstpflicht und natürlich dürfen weiterhin aktuelle Diesel verkauft werden. Beinahe eine vernünftige Lösung, falls das Thema ein Problem gewesen wäre.
So dient es wieder mal nur als Profilierungsvehikel in der aktuellen Politiksimulation, genau wie das Nicht-Problem H.G.Maaßen und Chemnitz.

Besser als Bernd Osterloh (Betriebsratschef Volkswagen) kann ich es aber auch nicht sagen:

„Manchmal wünsche ich mir schon, dass die Politik versucht, sich ernsthaft mit den Fakten vertraut zu machen, bevor sie Entscheidungen trifft."

„Ich bin zu diesem Thema noch nie von so vielen Menschen umgeben gewesen, die mit Halbwissen darüber diskutieren, was technisch geht und was nicht geht“, sagte Osterloh und fügte hinzu: „Was mich wirklich aufregt ist, dass in Berlin viele Politiker nicht mehr wissen, was außerhalb der Hauptstadt los ist.“

https://www.handelsblatt.com/unternehmen/industrie/dieselkrise-vw-betriebsratschef-osterloh-wettert-gegen-politik/23118694.html?ticket=ST-6857433-gvDR6UgjhDvl7hXfBbWd-ap2
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 03.10.2018, 07:03

Supertyp hat geschrieben:Na? Enttäuscht, Presi? Keine Fahrverbote, keine Umrüstpflicht und natürlich dürfen weiterhin aktuelle Diesel verkauft werden. Beinahe eine vernünftige Lösung, falls das Thema ein Problem gewesen wäre.

Ich habe mich noch nicht ausführlich damit befasst, habe nur einen Teil der PK gesehen (nichtssagend) und Medienberichte, aber nicht die Einigung selbst gelesen.
Mein erstes Meinungsbild ist aber vorsichtiger als deins mit deinen Aussagen, denn im Grunde genommen ist die Einigung nur eine Absichtserklärung, also wohl sehr mit Blick auf die Wahlen zustande gekommen.

Bis auf VW (unter Vorbehalt) hat sich niemand bereit erklärt, Fahrzeuge nachzurüsten, schon gar nicht selbst finanziert, bspw. BMW hat es laut Scheuer ausgeschlossen.
Man müsse noch weiter mit den Fahrzeugherstellern sprechen, das solle auf freiwilliger Basis erfolgen.
Das kann man ja mal erstmal so stehen lassen.

Konkreter wird es bei Handwerk, Lieferdiensten, Kommunalfahrzeugen mit Förderungen, die offenbar aus Steuergeld finanziert werden. Also das bekannte Spiel, mit Steuergeld die Aktienkurse der Konzerne zu päppeln. Man könne sie wohl nicht zwingen. Aber wenn es endlich hilft, Grenzwerte eher zu erreichen, ist das richtig.

Die Kaufprämien sind ein Witz, man bekommt ja meist nicht mehr, oft weniger Rabatt als bei Kauf eines Autos ohne Inzahlungnahme, verschenkt also sein Euro5-Fahrzeug? Und eine Umweltministerin nennt diese Rochade umweltfreundlich?

Gut finde ich den Förderfokus auf die dreckigsten Städte - falls die Nachrüstung klappt. Denn da ist das Problem und nicht irgendwo in der Pampa. Und das Problem heißt nicht Wertverlust, sondern krank machende Atemluft.
Ok, für die Politik heißt das Problem Fahrverbote.
Aber da hat Osterloh recht: Man muss schon sehen, wo welche Probleme sind. Und das Dieselproblem besteht in einigen Städten und da muss man ran. Insgesamt sind wir weiterhin auf Dieselfahrzeuge, v.a. im Wirtschaftsverkehr, angewiesen.

Dass es nach ihm keine Fahrverbote geben wird, zeigt ja das Vertrauen von Supertyp in Aussagen der etablierten Politiker - da ist wohl Hopfen und Malz noch nicht verloren. ;)
Leider stimmt das bisher nicht, eine Absichtserklärung bringt erstmal noch gar nix. Vielleicht wird in manchen Städten Zeit gewonnen, indem auf die angedachten Maßnahmen verwiesen wird und dort werden dann Fahrverbote vermieden.
Für das kommende Fahrverbot in Stuttgart sehe ich durch die Erklärung keine Relevanz.
Wie das in anderen Städten sein wird, werden wir sehen.

Ich bin gespannt auf die Umsetzung, aber muss erst noch das Konzept einsehen. Wenn das alles so schnell kommt wie die Autobahnmaut, dann wird sich das wohl ziehen.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 07.10.2018, 14:27

Habe das "Konzept" im Original gelesen. Es ist noch schlechter als durch Medienberichte bereits bekannt. Eine absolute Luftnummer.
Ich vermute, dass es der VDA selbst geschrieben hat.

Supertyps Aussage ("keine Fahrverbote") ist schlicht falsch. Mit diesem Konzept gibt es da kein Vertun. In Stuttgart. In München. Und vermutlich auch in weiteren Städten.
Aber falls das Konzept auch umgesetzt würde, hätte man vielleicht wieder Zeit gewonnen, wenn es vor Gericht als tauglicher Versuch einer Luftreinhaltemaßnahme gewertet würde.
Dennoch, in hoch belasteten Städten, v.a. Stuttgart und München, wird das nicht reichen, da muss man warten, bis viele der noch bis Ende 2020 zugelassenen und zuzulassenden Fahrzeuge ihr Lebensdauerende erreicht haben werden - falls bei Euro6d dann weniger geschummelt wird. Das dauert noch Jahre.

Die Regierung versteht sich hier imho nur noch als Exekutive der Konzerne. Vom Verkehrsminister kenne ich das nicht anders. Aber eine Schulze hat ggü. der Vorgängerin doch deutlich an Profil verloren mit ihrer Stellungnahme für dieses wirklich schwache Konzept. Schade.

Vielleicht setzt sie sich ja im Gegensatz dazu dann vermehrt dafür ein, dass Deutschland bei der CO2-Reduzierung der Neufahrzeuge nicht immer so stark auf die Bremse tritt. Das wäre wenigstens klimapolitisch ein Erfolg, den dieses Konzept nicht bringen kann. Denn es bringt den Diesel nicht aus den Negativschlagzeilen heraus, es kann ihn nicht rehabilitieren.

Also:
Supertyp » 02.10.2018, 19:30 hat geschrieben:Na? Enttäuscht, Presi?

Nicht in meiner Erwartungshaltung, da ich nichts von der Regierung zu diesem Thema erwarte.
Wenn man aber sich was erwartet hätte, das Fahrverbote vermeidet oder die Luft schneller sauberer macht oder aber Betrüger in Verantwortung nimmt, dann muss man enttäuscht sein.
Zuletzt geändert von Presi am 07.10.2018, 14:27, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon hanipe » 08.10.2018, 10:12

... da offensichtlich die Politik nicht Willens ist sich auf die Seite der Betrogenen stellen, schlage ich vor ... wenn es tatsächlich zu Fahrverboten kommt... einfach ignorieren... und sollte das sehr geringe Risiko erwischt zu werden eintreten ... den Strafzettel mit der Aufforderung der Übernahme... an die Betrugsfirma weiterleiten... u. dann mal abwarten was passiert :|
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 08.10.2018, 18:07

Wenn die Fahrverbote bzgl. bestimmter Fahrzeuge nicht greifen, da sie nicht beachtet werden, weil sie nicht kontrolliert werden - was absehbar ist - sehe ich als nächsten Schritt, dass die Gerichte generell Dieselfahrzeuge verbieten oder eben doch die blaue Plakette kommt bzw. Ausnahmegenemigungen, die man sichtbar anzubringen hat.
Womit - im ersten Fall - ja der Industrie und dem Diesel auch nicht geholfen wird.

Um den Diesel zu retten, also sein Image wieder aufzupolieren und den Wertverlust erträglich zu halten, muss einfach mehr kommen als Appelle.
Ich schätze aber, es wird weiter rumgemurkst in der Hoffnung, die Luft würde besser. Oder man schließt die kritischen Luftgütemessstationen und baut sie - wie Supertyp erwähnte - auf Dächer.
Meine Vorstellung von Problemlösungskompetenz ist eine andere.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Supertyp » 08.10.2018, 18:22

Zur Problemloesekompetenz gehoert aber auch zwischen echten und scheinbaren Problemen zu unterscheiden. Scheinprobleme kann man dann auch mit Scheinloesungen (Messstation aufs Dach) abhandeln. :P
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 09.10.2018, 09:36

Da frage ich mich aber, ob nicht die Maßstäbe verschoben sind, wenn man einerseits einzelne Messerstechereien zu einem nationalen Extremproblem erhebt, andererseits zehntausende früher Ablebende jedes Jahr und Millionen Erkrankte durch Luftverschmutzung als Scheinproblem wertet.
Auch Einschränkungen legaler Mobilität werden für manche wirklich ein Problem, v.a. für die, die sich nicht einfach so ein anderes Fahrzeug leisten können oder wollen.

Jedes dieser Probleme ist wirklich ein Problem und zieht negative Folgen nach sich. Nur nicht für jeden. Was das Problem aber eben nicht mindert.

Die dritte Gewalt kann man ja bei uns noch als einigermaßen unabhängig betrachten, Hambach hat es wieder einmal gezeigt, dass da nicht immer nur das Geld regiert. Und sie wird weiterhin versuchen, Recht duchsetzen. Auch in Sachen Luftreinhaltung. Klappt bisher ja nicht, aber deshalb ist da ja auch Druck im System, weil seit Jahren dauerhaft Recht gebrochen wird.
Scheinproblem? Mitnichten!
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon chaosracer » 09.10.2018, 15:15

Ja, Presi, gute Argumente. Nur haben sich die Menschen, und das nicht nur hierzulande, bereits an schmutzige Autos und Umweltprobleme gewöhnt. An Messer nicht...
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon hanipe » 09.10.2018, 16:52

... folgende Lösung könnte ich mir auch vorstellen:.... allen Dieselfahrzeugen, mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entziehen... und im Gegenzug die betr. Eigner entsprechend entschädigen... das kostet zwar viel Geld aber dasl müsste dem Rechts-Staat die Gesundheit seiner Bürger schon wert sein... wahrscheinlich ist dem Rechts-Staat die Gesundheit seiner Bürger dann doch nicht so viel wert... und so läßt er lieber, nach guter alter Gewohnheit... die Betrogenen selber die Suppe auslöffeln... :|

Posting automatisch zusammengeführt: 09.10.2018, 16:52

chaosracer » 09.10.2018, 15:15 hat geschrieben:Ja, Presi, gute Argumente. Nur haben sich die Menschen, und das nicht nur hierzulande, bereits an schmutzige Autos und Umweltprobleme gewöhnt. An Messer nicht...


... dann wird´s aber höchste Zeit, daß sich die Menschen endlich auch daran gewöhnnen... schließlich kann sich die Polizei nicht um alles kümmern... um rechtsbrüchige Dieselfahrer und um Messer... das ist einfach zuviel.
Zuletzt geändert von hanipe am 09.10.2018, 16:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 09.10.2018, 18:36

Ich bin immer gegen die Verschrottung oder das Außerlandesbringen von noch wunderbar funktionierenden Kfz.
Ich selbst fahre seit vielen Jahren einen PKW, der 22 Jahre alt ist (kein Diesel) und der funktioniert noch einwandfrei. Fahrzeuge nachzurüsten, die ein, zwei oder fünf Jahre alt sind, finde ich akzeptabel und ich denke nicht, dass es einen Nobelpreis in Nachrüstung braucht, um die technische Möglichkeit einer Nachrüstung eines ECR-Kats samt Einspritzung, Tank und elektronischer Anpassung abzuschätzen.

Wenn man den meisten Autoherstellern nicht nachweisen kann oder will, dass ihre verbauten Abschalteinrichtungen legal waren oder sind und man sie daher nicht direkt zur Nachrüstung zwingen kann, gibt es ja andere Hebel, derer sich die Politik bedienen könnte, wenn sie denn wollte.

Einer wäre bspw., dass Deutschland beim Klimaschutz nicht immer als Bremser auftritt, aktuell gerade wieder in Sachen CO2 - Senkung der Fahrzeuge, da will das EU-Parlament minus 40% bis 2030, einzelne Länder wie Frankreich minus 45, auch Benelux und Skandinavien sind ganz vorn, Deutschland will nur 30. Mit den Rechentricks sind es dann ja real wieder weit weniger. Warum nicht für minus 50 eintreten?
Damit könnte man Druck aufbauen - Lobby im Interesse der Industrie nur, wenn sie sich zur breiten Nachrüstung verpflichtet.

Eine andere Möglichkeit wäre, dass der Staat die Nachrüstung finanziert und verpflichtend macht und sich die Finanzierung über eine Luxussteuer auf Neuwagen wieder zurückholt. Die würde ein paar Jahre für die meisten Fahrzeuge nur wenige hundert Euro betragen, für Luxusschlitten mehr, und man bekäme rasch einen zweistelligen Milliardenbetrag zusammen, der für Millionen Fahrzeuge reichen würde.

Weitere Möglichkeiten wären denkbar. Ohne die Industrie geht da nix, aber freiwillig darf diese ja kein Geld lockermachen, das erlauben die Aktionäre nicht. Deshalb muss Druck sein.
Eine Politik, die nicht fähig oder willens ist, diesen nötigen Druck aufzubauen und den kleinen Mann alles ausbaden lässt - in Berlin soll es ja nun auch Fahrverbote geben - dient imho nicht den Interessen der Bevölkerung.

Ich würde mir diese Nachrüstung incl. einer Entschädigung für Nutzungsausfall, Mehrverbrauch, Schadenrisiko oder Leistungsverlust für eine große Gruppe von Dieselnutzern (Euro 5, 6 a,b,c, evtl. Euro4 (nach Wertabschätzung) jedenfalls wünschen und halte diesen Wunsch nicht für unmöglich zu erfüllen.
Und: Nur mit einer Kostenbeteiligung der Konzerne ist zukünftig Betrug und Trickserei unwahrscheinlicher - stellen diese kein Kostenrisiko dar, wird weiter so agiert.

Vorteile einer großen Nachrüstlösung wäre nicht nur die Vermeidung und Aufhebung von Fahrverboten, sondern auch endlich die Beendigung dieser leidlichen Thematik. Der Diesel soll doch ein besseres Image bekommen, oder? Denn ja, es gibt größere Probleme als einige wenige Prozent weniger oder mehr Schadstoffe an Straßen. Aber wenn vernünftige Regeln dauerhaft nicht eingehalten werden, dann verspielt der Staat Vertrauen und macht sich angreifbar.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Supertyp » 09.10.2018, 19:12

Diese Regierung hat längst jedes Vertrauen und nach den aktuellen Umfragen sogar ihre demokratische Legitimation verspielt!
Noch tiefere CO2 Grenzen sind imho der reine Wahnsinn! Ab 2020 gelten sowieso nur 95g pro Kilometer, das entspricht 3,6L Diesel oder 4,1L Benzin auf 100 km im behäbigen NEFZ-Zyklus. Nochmal 40% runter, da kann sich jeder kann sich ausrechnen was das für die Fahrzeughersteller bedeutet. Die Physik beugt sich nicht euren Wunschvorstellungen!
Im künftigen dynamischen WLTP-Zyklus werden die Verbräuche zwangsläufig deutlich steigen. Angesagt wäre eher eine Erhoehung der CO2 Grenzwerte um 40%!
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 09.10.2018, 21:56

Wahlen legitimieren eine Regierung, nicht Umfragen.

Und die 95 gelten erst ab 2021 plus Gewichtszulage plus Extrabonus für ein paar Elektrofahrzeuge oder PlugIn-Hybride plus die einberechnete Emissionsfreiheit der Elektroautos und die PlugIn-Hybride mit vollem Akku. Real werden das 2021 rund 120g sein. Plus Elektrofahrzeuge. Und auch das darf gerissen werden, zur Not eben mit kleinen Strafzahlungen.
Und real liegen wir derzeit nochmal gut 40% über den bisherigen Normwerten.

Ein C-HR Hybrid, wie ihn nun ein Kumpel nach vier neuen Diesel-BMW kaufte (die hatten nichts Adäquates), liegt heute bei 86g/km. Das meistverkaufte Auto Japans, ein Nissan Note, liegt als ePower bei nur gut 60g/km.
Es ist aber schwer mit nem 300PS-Benziner-SUV mit Allrad, keine Frage.

Durch die sich immer weiter ausbreitende Elektrifizierung und ihre statistische Einrechnung ist aber selbst das nicht in Gefahr. Deshalb bin ich eher auf Seiten Irlands, die 50% senken wollen als der EU-Kommission oder Deutschlands (die Autoindustrie), die nur 30% wollen.
Das wäre aber eher was für den Verkehrswende-Thread, hier geht es ja eher um Luftschadstoffe, Fahrverbote bzw. Möglichkeiten, diese zu vermeiden.
Zuletzt geändert von Presi am 09.10.2018, 21:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Stjopa » 11.10.2018, 09:31

hanipe » 09.10.2018, 16:52 hat geschrieben:... folgende Lösung könnte ich mir auch vorstellen:.... allen Dieselfahrzeugen, mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entziehen... und im Gegenzug die betr. Eigner entsprechend entschädigen

Warum entschädigen?

Da werden jetzt zwei Sachen durcheinander gebracht: Zum einen, dass Hersteller von Diesel-PKW gemogelt haben, um Abgaswerte auf dem Papier zu erreichen und zum anderen, dass besagte Diesel-PKW selbst bei völlig regulärer EInhaltung ihrer Abgasnormen zu viel Dreck machen. Darum geht es. Da gibt es nichts zu entschädigen; wer ein solchen Fahrzeug gekauft hat, hat eben Pech gehabt. Ich hatte die letzten 25 Jahre ausschließlich Diesel-PKW. aber jetzt seit 2 Jahren einen Benziner, weil zu befürchten war, dass solche Verbote kommen bzw. nötig sein werden.
Leute, die sich mit "Nach mir die Sinnflut"-Haltung immer noch einen Diesel kaufen. sind selbst schuld.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon chaosracer » 11.10.2018, 12:52

Sag die Wahrheit, Steffen: dein Diesel ist dir beim Regen weg gerutscht und Du hast dir deshalb einen Benziner gekauft. Steht alles im Forum. ;)

Ich glaube ja, das unsere Staatslenker ein wenig gepfuscht haben, mit dem Atom- gegen - Kohle- Umstieg, und nun die Folgen auf andere abwälzen. Das ist wohl der Grund für das Malheur.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Stjopa » 11.10.2018, 13:18

chaosracer » 11.10.2018, 12:52 hat geschrieben:Sag die Wahrheit, Steffen: dein Diesel ist dir beim Regen weg gerutscht und Du hast dir deshalb einen Benziner gekauft. Steht alles im Forum. ;)

Ganz genau! Der Diesel hatte einen Totalschaden und in Anbetracht dessen, was ich auf Diesel zukommen sah, kaufte ich mir keinen mehr, sondern einen Benziner.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon chaosracer » 11.10.2018, 13:21

In Ordnung - Absolution erteilt! :)
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon hanipe » 11.10.2018, 16:55

Stjopa » 11.10.2018, 09:31 hat geschrieben:
hanipe » 09.10.2018, 16:52 hat geschrieben:... folgende Lösung könnte ich mir auch vorstellen:.... allen Dieselfahrzeugen, mit sofortiger Wirkung die Betriebserlaubnis entziehen... und im Gegenzug die betr. Eigner entsprechend entschädigen

Warum entschädigen?

Da werden jetzt zwei Sachen durcheinander gebracht: Zum einen, dass Hersteller von Diesel-PKW gemogelt haben, um Abgaswerte auf dem Papier zu erreichen und zum anderen, dass besagte Diesel-PKW selbst bei völlig regulärer EInhaltung ihrer Abgasnormen zu viel Dreck machen. Darum geht es. Da gibt es nichts zu entschädigen; wer ein solchen Fahrzeug gekauft hat, hat eben Pech gehabt. Ich hatte die letzten 25 Jahre ausschließlich Diesel-PKW. aber jetzt seit 2 Jahren einen Benziner, weil zu befürchten war, dass solche Verbote kommen bzw. nötig sein werden.
Leute, die sich mit "Nach mir die Sinnflut"-Haltung immer noch einen Diesel kaufen. sind selbst schuld.


... warum nicht? schließlich wird die Bertriebserlaubnis vom Staat erteilt... das bedeutet dass das vorgestellte Fahrzeug auf Herz und Nieren geprüft wurde und für zulassungsfähig befunden wurde... darauf muß man sich verlassen können... wenn nicht... brauchen wir die zuständige Stellen nicht.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Presi » 11.10.2018, 18:06

Wobei die Dieselkäufer der letzten Monate durch den Wertverfall schon sowas wie eine Imageverlust- und Fahrverbotsdrohungs-Rente eingestrichen haben.
Die Fahrverbote, die ja kommen, werden imho zumindest auch lokal (Stuttgart!) gar Euro6 - Diesel betreffen. Die Luft dort bekommt man sonst nicht sauber genug.
Wer also seinen Altdiesel gegen einen vermeintlich sauberen Neudiesel getauscht hat, hat das dann wohl verfrüht getan.
Andererseits werden diese Fahrzeuge, speziell seit Publikwerden der großen Unterschiede Labor versus Feld (Straße) ja weiter zugelassen, insofern sehe ich es wie hanipe: Wenn der Staat etwas zulässt, dann sollte man das auch benutzen dürfen. Ein Auto ist ja kein Radarwarner.

Die Politik hat aber Angst: Angst vor dem Wutbürger. Angst vor dem Wähler. Angst vor der Industrie. Angst vor Gewerkschaften. Angst vor Arbeitsplatzabbau. Deshalb agiert sie so kurzsichtig und traut sich nicht, Wahrheiten zu benennen wie die Probleme, die auf uns zukommen.
Dasselbe geschieht btw in Sachen Dekarbonisierung: Da werden wir den ganzen Verkehr anders organisieren müssen. Plakative Ziele zu erstellen, ist einfach. Ein Konzept zur Umsetzung auszuarbeiten, schwer. Dieses Konzept dem Bürger zu präsentieren und ihn mitzunehmen: Quasi unmöglich.

Derzeit spielen alle auf Zeit. Politische Entscheidungen werden der Justiz überlassen. Gut finde ich das nicht.
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon Supertyp » 11.10.2018, 19:49

Die Angst der Politiker vor dem eigenen Volk ist berechtigt! Die wahren Probleme sind sichtbar für jeden, der ohne Ideologiebrille dieses Land betrachtet und das tun immer mehr - leider noch zu wenige.
Die scheinbaren Probleme und das Begleitgetöse (Diesel! CO2! #Metoo! Mietpreisbremse! Weltklima! usw.) sollen davon ablenken. Der Ausgang der Geschichte ist offen...
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Re: Wenn die blaue Plakette für Autos kommt...

Beitragvon chaosracer » 11.10.2018, 20:47

Das passt im Übrigen prima zum aktuellen Zeitgeist: Sündigen, aber nicht beichten, trinken, aber ohne Kopfschmerzen, Drogen, aber nicht süchtig werden. Leben Light – ohne Konsequenzen für sein tun.

„Stuttgart“. Wart ihr mal in dieser schrecklichen Stadt? Dort ist permanent Stau, alle fahren nur Auto. Dazu ist das Kaff Stern-verseucht, alles voll mit Benzfahrern. Dort wollen sie saubere Luft. WER bitte will die dort? Keine Sau! Alle fahren doch Auto und die Schornsteine qualmen auch.

Verlogenes, scheinheiliges Deutschland – natürlich glauben die Leute da mal wieder, dass Dumm-Parteien Hilfe bringen.
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