Flüchtlingskrise 2015

Themen die mal nichts mit der CB 500 zu tun haben.

Moderator: Free-sky

Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Supertyp » 10.10.2015, 15:46

Ich war bisher nur einmal zufällig mit einem Kumpel bei einer Pegida-Demo im Januar dabei. Es war die erste Veranstaltung mit über 20.000 Teilnehmern. Der Demonstationszug zog zwischen den Anfangs- und Endkundgebungen (auf der Wiese vor dem Hygienemuseum) auf der festgelegten Route (Lennestrasse-S172-Blüherstrasse) durch die Stadt. Es war beeindruckend wie ruhig und normal die Leute waren. Gelegentliche Sprechchöre "Wir sind das Volk" und "Lügenpresse" und viele z.T. witzige Transparente - das wars.
Bemerkenswert fand ich folgende Situation: ein Schwarzer (Afrikaner) kam auf einem Fahrrad genau auf den Pulk der Demonstranten auf der Strasse zugefahren und wollte natürlich ausgerechnet da durch. Die Leute machten eine Gasse und liessen ihn durch. Es gab nur Gelegentliche Rufe "Absteigen!" - mehr nicht.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon chaosracer » 10.10.2015, 15:54

Letzte Frage: wieso gibt es die praktisch nur im Osten? Gut, das könnte ich wahrscheinlich selbst beantworten.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Punani » 12.10.2015, 19:41

Meinst Du die Pegida-Demos? Die gibt es noch weiter im Westen, als Du es vielleicht annimmst.
http://www.welt.de/politik/ausland/arti ... ammen.html

Stefan Aust attestiert Merkel eine Flucht vor ihrer Verantwortung. Ich meine, sie versucht allen gerecht zu werden und kann es doch nicht.
http://www.welt.de/debatte/kommentare/a ... rtung.html

In den letzten Tagen kam Seehofer in den Medien aggressiv rüber. Mag sein, aber bevor andere Politiker ihm Kontra geben, sollten sie sich der Lastenverteilung bewusst sein. Bayern trägt derzeit die Hauptlast an Flüchtlingen.
http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.2685047

Deshalb verspricht sich Bayern nun eine Entlastung durch die Einrichtung von Transitzonen, offenbar mit dem Segen von Merkel.
http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... 57425.html
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon CB-Tigger » 15.10.2015, 14:29

Dem Kommentar von Bernhard Honnigfort ist nichts hinzuzufügen. Pegida ist nicht harmlos, auch wenn das "normale" Leute sind. Wenn ich reeein zufällig in eine solche Demo gerate und mich nicht damit identifizieren kann, mach ich, dass ich da weg komme oder stelle mich auf die Gegenseite.
http://www.berliner-zeitung.de/politik/ ... 59424.html
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon nick67 » 15.10.2015, 20:23

ch glaube nicht, dass Pegida NICHT rechts ist. Unter ihnen gibt es aber offenbar auch Andersgläubige.

Wenn die blöd genug sind und dann trotzdem da mitlaufen... mitgegangen, mitgehangen! Mir passt an der Flüchtlingspolitik so einiges nicht, aber am wenigsten Schuld daran tragen die Flüchtlige. Ergo müsste sich der Protest gegen die Politik richten die das ganze offensichtlich nicht geschissen kriegt. Sie richtet sich aber gegen alles was "anders" ist, artikuliert Ängste vor "Überfremdung", die vollkommen irrational sind und dem vorauseilenden Gehorsam derer geschuldet sind die es mal wieder übertreiben und multikulti mit deutscher Identitätsaufgabe verwechseln.
Es kann und muss ein Miteinander UND Nebeneinander unterschiedlicher Kulturen in EINEM Land möglich sein. Das funzt mit gegenseitigem Resepkt.
Von mir us kann jeder (bspw) türkisch Papa seine weiblichen Familienmitglieder vollverschleiern... solange er jede andersgläubige weibliche Person mit s.o. behandelt. (Wunschdenken leider allzu oft)
Resepkt verschafft man sich indem man klare LInien zieht und nicht, indem man eine "Willkommenskultur" beschwört, die die Einwanderer jeglichen Respekt vor ihrem Gastgeberland verlieren läßt.

Pegida ist nur die Spitze des Eisbergs, Leute. Wer von euch ist regelmäßig bei facebook? Was da mittlerweile an Ausländerhetze abgeht ist nicht mehr feierlich. Da werden Fotos, Berichte und Videos geteilt deren Authentizität schon vor JAHREN widerlegt wurde, und die Kommentare dazu lassen vermuten dass ein Leben ohne Hirn durchaus möglich ist.
Diese geistigen Rohrkrepierer legitimieren - ob gewollt oder nciht- den militanten Arm der Rechten Szene. Dass es in D keinen Front Nationale gibt ist kein Erfolg unserer Demokratie sondern Resultat der Zerstrittenheit der deutschen rechten Szene. Gäbe es hier eine Le Pen oder einen Haider, säße die Rechte längst im Bundestag. Das Dummbrot dass sich mit Pegida und ähnlichem ein Sprachrohr verschafft wählt nu mal einfache Lösungen, weil für alles andere der Grips nicht reicht. Und genau DAS macht sie gefährlich
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon hanipe » 16.10.2015, 11:00

... die Flüchtlingswelle nimmt unaufhaltsam ihren Lauf... das haben Wellen so an sich... Deutschland bzw. Europa wird sich zwangsläufig verändern... ob zum Guten... wird sich noch rausstellen... aber spätestens dann, wenn Steuern u. soziale Abgaben drastisch erhöht werden, wird es jedem klar sein... zum Nulltarif gibt es nichts... auch kulturelle Vielfalt und buntes Treiben auf den Strassen nicht.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Presi » 16.10.2015, 11:29

Die Flüchtlinge sind derzeit nicht unbedingt kulturell vielfältig und sie mehren auch nicht generell die kulturelle Vielfalt hier. In Sachsen schon, in Berlin nicht. Darum geht es aber auch gar nicht.

Na sicher kostet Flüchtlingsunterbringung Geld. Und ob das nun aus Steuererhöhungen, fehlenden Steuersenkungen (die kalte Progression ist ja eine stetige Steuererhöhung) und Sozialversicherungsbeiträgen bezahlt wird oder mit Schulden, werden wir sehen. Aber bezahlt werden muss es. Auch, dass wir inzwischen abschätzen können, dass sehr viele Flüchtlinge dauerhaft von unserem sozialen Sicherungssystem leben werden müssen. Nicht wollen, aber müssen.

Dafür können die Flüchtlinge nichts. Nur wundere ich mich schon so langsam, wo es enden soll, wenn die Zuwanderung nicht begrenzt wird. Immerhin gibt es jetzt Gespräche mit der Türkei, aber für mich ganz klar ist, dass wenn die EU-Außengrenze nicht gesichert wird, die deutsche Grenze gesichert werden muss(!) und Deutschland so viele aufnimmt, wie wir es gegenüber der Bevölkerung und auch den Flüchtlingen verantworten können.

Es hilft niemandem, wenn wir ins Chaos kommen. Übrigens auch den Politikern nicht, denn dann werden andere gewählt. Menschen, die ich zumindest nicht in Parlamenten sehen will.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Punani » 19.10.2015, 00:15

Wer anders als ein Politiker ist es, den man als Bürger wählen kann? Insofern gibt es doch Politiker, denen das Chaos hilft. Wenn das dann am Ende eher demokratiefeindliche Politiker sind, dann hat die derzeitige politische Führungsriege versagt.

In den letzten Tagen hat sich mir ein Kontrast offenbart. Ihr erinnert Euch vielleicht noch an das Video zum Asylverfahren in D, was ich kritisiert hatte? Das ist die Werbung: https://www.youtube.com/watch?v=5md5OQ9H5HI

Und dies hier ist die Wirklichkeit: http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2 ... er-hamburg
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Stjopa » 21.10.2015, 13:40

Das mit der Angst vor der Menge der alleinstehenden Männer ist nichts Neues!
Das gab es schon in den 60er Jahren mit den alleinstehenden italienischen und jugoslawischen Gastarbeitern oder in den 70ern und 80ern mit den Türken.
Und gibt es hier etwa einen, der nicht eine Vielzahl Frauen kennt, die damals von Italienern, Jugoslawen oder Türken vergewaltigt wurden? ;)
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Punani » 22.10.2015, 10:55

Für solche Vergleiche kann ich mich nicht richtig erwärmen. Was war damals? Sie wurden gebraucht und hatten hier Arbeit, sie flohen nicht vor Kriegen und stammten größtenteils aus Europa. Richtig ist aber, dass man nicht blind seinen Ängsten folgen sollte!

Ich stimme Herrn Schulz nicht in allen Punkten zu, dennoch war es erfrischend, sein kurzes Interview zu lesen:
http://www.mopo.de/polizei/polizeigewer ... 01120.html

In den Aussagen von Herrn Palmer steckt viel Wahres:
http://www.faz.net/aktuell/politik/flue ... 68881.html

Irgendwie amüsant; Schulz ist Polizeigewerkschafter und Palmer ein Politiker der Grünen. Vor diesem Hintergrund erwartete ich eigentlich eher die Aussagen des Einen beim jeweils Anderen. Allerdings findet sich derartiger Sachverstand zum Thema wie bei Schulz nicht unbedingt bei den Grünen. (Jedenfalls klingt es oftmals so.)

Soviel dazu, es gäbe keine Alternative zur Merkel:
http://www.n-tv.de/politik/politik_pers ... 73416.html
Wie ich bereits einmal sagte; niemand ist unersetzlich. Man muss Schäuble nicht lieb haben, jedoch allein sein Beispiel zeigt schon, dass es noch andere Politiker gibt, die als Ersatz in Frage kommen könnten.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon hanipe » 22.10.2015, 11:25

...egal was man zu der Flüchtlingsproblematik auch sagt... fest steht... jede Meinung die nicht mit A.M. konform geht wird von den Leitmedien als rechte Stammtischparole diffamiert... das wird sich aber notgedrungen, sollten weiterhin jeden Tag 10.000 Flüchtlinge nach Deutschland kommen, in spätestens 3-4 Monaten ändern...
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Presi » 22.10.2015, 11:46

Es gibt immer mehrere, die es können. Manche müssen in ein Amt reinwachsen, manchen traut man es schon vorher zu.
Schäuble gehört sicher zu letzteren.

Aber der Herr Weimer aus Punanis letztem Link spekuliert ein bisschen viel, bisschen viel feuchter Traum seines konservativen Hirns.
Ok, klar würde ihr New York offenstehen:
Sie ist Transatlantikerin, gleichzeitig aber nicht russophob (spricht sogar beide Sprachen), hat sich in Regierungsverantwortung nie als Kriegstreiberin betätigt, sondern mit Minsk die Ukrainekrise deeskaliert. Auch die Araber mögen sie und auf die Griechen kommt es ja nicht an.
Aber will sie das? Weggelobt zu werden würde als Scheitern verstanden werden. Ich denke, sie wird ganz langsam auf einen härteren Kurs umschwenken - wäre nicht ihr erster Schwenk. Damit hat sie ja mit ihrem "Ja" zu den Aufnahmezentren an den Grenzen und dem "nun doch nicht" zu einem Einwanderungsgesetz schon begonnen (ob das nun Sinn macht oder nicht).

Am Ende könnte die Union sogar gestärkt werden: Sie wird wieder einen härteren Kurs fahren und dennoch behält Merkel ein Teil ihres neuen "Herz-Jesu-Christdemokrat"-Images. So verbreitert man seine Wählerschicht.
Nur wenn das völlig misslingt, wird sie wanken. Aber dazu reichen nicht zwei Umfragen mit 37% - da müssten schon Wahlniederlagen kommen. In B-W oder R-P, wo bald gewählt wird, sieht es für die Union aber sehr gut aus.

Wir werden sehen, möglich ist vieles. Aber CDUler sind wahrlich keine Revoluzzer.
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Re: Flüchtlingskrise 2015

Beitragvon Punani » 07.11.2015, 21:30

Letzten Samstag war ich zufällig am Hbf in Hamburg dabei, als die AfD-Demo durch Gegendemonstranten blockiert wurde. Es war interessant, was die Polizei dort alles an Personal und Geräten aufgefahren hatte! Die Reiterstaffel war dabei ein beliebtes Fotomotiv gewesen. Die Teilnehmer wurden auf 500 (AfD) zu 1200 Menschen geschätzt und war so insgesamt eher eine Mini-Demo.
https://www.ndr.de/nachrichten/hamburg/ ... o1380.html

Heute gab es dann eine AfD-Demo in Berlin, die deutlich größer ausfiel. http://www.n-tv.de/politik/Wer-sind-den ... 05871.html

In Schweden sagten sie diese Woche, dass sie keine Flüchtlinge mehr unterbringen könnten. Es wird eine Umverteilung von Flüchtlingen gefordert, die bereits in Schweden sind. http://www.sueddeutsche.de/politik/flue ... -1.2724947 Ob so eine Ansage auch irgendwann einmal aus Deutschland kommt? Nebenbei ist Deutschland durch die Flüchtlingsströme politisch erpressbar gegenüber Griechenland und der Türkei geworden. Ich bin gespannt, wie sich das alles entwickelt und ob die Merkel noch irgendwie wächst in ihrem Amt. Unsere Bundesregierung gibt aus meiner Sicht derzeit kein gutes Bild ab. http://www.spiegel.de/politik/deutschla ... -box-pager
Punani
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