Gebrauchtkauf CB500

Anleitungen sind hier zu finden.

Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon Flyingbrick » 05.04.2009, 00:29

Gebrauchtkauf CB500 (1994-2003)

Warum CB500?

Die CB500 wurde 1994 als Neuentwicklung des japanischen Herstellers eingeführt. Bis zu diesem Zeitpunkt überließ Honda das Feld kampflos den Konkurrenten:
Kawasaki (mit der 1986 vorgestellten GPZ500S, die schon damals wassergekühlt war und vier Ventile pro Zylinder hatte),
Suzuki (mit der 1989 präsentierten luftgekühlten GS500E, deren Konstruktion auf der GS400 der 70er Jahre basierte)
und
Yamaha (mit der 1987 vorgestellten XV535, einem Chopper mit V-Motor).

Zwar hatte Honda schon seit den 60er Jahren Zweizylinder mit ähnlichem Hubraum im Programm, darunter Mitte der 70er sogar eine „CB 500“, dennoch wurde die 1994er CB500 von Grund auf neu entwickelt. Honda-Vertriebsdirektor Wolfgang Murrmann ließ sich kurz zuvor noch zu der Bemerkung hinreißen, es werde bald keine Honda mehr unter 10.000 DM geben, doch der Markt verlangte nach einem bezahlbaren Motorrad für Ein- und Wiedereinsteiger. So entstand zum anfänglichen Verkaufspreis von rund 9000 DM (also 4500 Euro) die CB500, Modell „PC26“.

Die Tatsache, dass der Motor keine Weiterentwicklung älterer Modelle, sondern eine völlige Neukonzeption war, machte die CB500 bis heute empfehlenswert. Mit vier Ventilen, über zwei obenliegende Nockenwellen und Tassenstößel betätigt, Wasserkühlung und Sechsganggetriebe ist die CB500 vergleichsweise modern. Wie man heute weiß, wurde der Motor für Laufleistungen bis 300.000 km konstruiert, so dass das Modell für Gebrauchtkäufer besonders interessant ist. Die Haltbarkeit des Antriebs ist der Grund dafür, dass die CB500 noch heute erste Wahl für Zweitbesitzer ist. Übrigens wurde der Antrieb quasi unverändert noch bis 2007 in der CBF500 verwendet -dort sogar abgasgereinigt nach Euro II-Norm.

Weitere Gründe für die CB500: eine bequeme Sitzposition für unterschiedlichste Fahrer (Sitzhöhe 780mm), sehr günstige Drosselung und Entdrosselung (34, 50 oder 58 PS für ca. 75 Euro Materialkosten) und eine bessere Verarbeitungsqualität im Vergleich zu Mitbewerbern.

Welche CB500?

Die CB500 wurde von 1994 bis 2003 gebaut. 1996 wurde die Produktion nach Italien verlagert und das unveränderte Modell seitdem PC32 (zuvor PC26) genannt. Ein Jahr später wurde statt der Nissin-Scheibenbremse vorn und Trommel hinten jeweils eine Brembo-Scheibenbremse verbaut. 1998 schließlich wurde neben der nackten CB500 eine CB500S mit Halbschalenverkleidung angeboten. Wichtig für Gebrauchtinteressenten: technisch gab es keine Modellpflege, so dass eine 1994er CB500 auf dem gleichen Stand wie eine 2003er ist. Lediglich die Farben und Dekore wechselten gelegentlich. Wer sich für eine CB500 interessiert, muss darum nicht auf das Baujahr achten -selbst die Bremswirkung der beiden verbauten Anlagen unterscheidet sich nicht merklich.

Zuerst: welche CB soll es sein? 34 oder 58 PS, mit Verkleidung oder ohne?

Stufenführerscheinbesitzer haben keine Wahl: mehr als 25 kW/34 PS erlaubt der Gesetzgeber nicht. Im Fall der CB500 genügt das für rund 150 km/h; die fehlende Leistung vermisst man am ehesten beim Ausdrehen der Gänge während eines Überholvorgangs. Besser dran sind diejenigen, die keine Beschränkung der Fahrerlaubnis haben. Mittlerweile sind die Prämien der Versicherer so dicht beieinander, dass wirtschaftliche Argumente gegen die ungedrosselte Version fehlen. Für nur wenige Euro Mehrkosten im Jahr sind 58 PS -und damit gute 180 km/h- finanzierbar. Heute eher unbeliebt ist die mittlere 50PS-Version: sie entstand, weil die damalige Versicherungseinstufung "bis 50 PS" deutlich billiger als "über 50 PS" war. Inzwischen sind die Prämien für 50 und 58 PS in der Regel gleich. Aber egal, welche Leistung die Gebrauchte hat: da die CB nur über Ansaugstutzen und Hauptdüsen gedrosselt wird, ist ein Umbau auch in Eigenregie für 75 Euro Materialkosten möglich. Nicht im Gutachten stehen übrigens die unterschiedlichen Schieberfedern der 34- und der 50/58-PS-Version. Mehr dazu hier. Alternativ geht es günstiger mit Gebrauchtteilen oder bequemer, wenn die Werkstatt dem Umbau erledigt. Hinzu kommen Kosten für Abnahme (bei der Prüforganisation) und Eintragung (bei der Zulassungsstelle). Die Steuer kostet leistungsunabhängig 36 EUR pro Jahr (Stand 4/09).

Als Naked Bike ist die Domäne der CB vornehmlich der Bereich bis 120 km/h. Gerade Landstraßen machen mit der 193 kg leichten CB mehr Spaß als mit manchem Big Bike. Ungemütlich wird es dagegen auf der Autobahn. Schon bei Richtgeschwindigkeit 130 bläst der Wind in Orkanstärke -wer keinen Ledernacken hat, denkt spätestens jetzt über Verkleidungen nach. Preiswerte Abhilfe bieten Scheiben wie die schon für 15 Euro erhältliche Puig-Scheibe (z.B. bei Polo, Detlev Louis oder HG). Sie wird am Scheinwerfer befestigt und nimmt den Winddruck vom Oberkörper, nicht aber vom Kopf. Dank ABE entfällt die Eintragung dieser Minimallösung. Teurer, aber effektiver sind Scheiben wie die von National Cycle. Zu Preisen von gut 100 bis gut 150 Euro erhält man guten Windschutz, der dank Schnellbefestigung an heißen Sommertagen auch zu Hause bleiben kann. Die Befestigung erfolgt hier am Lenker. Sportliche Naturen greifen direkt zur CB500S, deren Verkleidung bei angepasster Sitzhaltung auch längere Vollgasfahrten erträglich macht.

Modell gefunden?

Prima. Woher kommt die neue Gebrauchte? Internetbörsen wie motoscout24 oder mobile.de haben ein breites Angebot -leider (für Käufer) aber auch eine große Anzahl von Interessenten. Das Schnäppchen aus erster Hand ist hier oft schon nach Stunden verkauft. Übrig bleiben die zu teuren, die zu schlechten und die abseits gelegenen Angebote. Aber muss es immer ein Kauf vor der Haustür sein? Oft lohnen weite Wege, weil im Zeitalter des „Fliegens zum Taxipreis“ oder der „Mitfahrzentrale“ fast jedes Ziel für ein paar Euro erreichbar ist. Allerdings bleibt das Risiko, dass der Verkäufer versprochen hat, was das Motorrad nicht halten kann. Hier heißt es abwägen: Aufpreis für die kurze Anfahrt gegen Ersparnis für den weiten Weg. Wahre Schnäppchen findet man dort, wo wenig andere suchen: schwarze Bretter, lokale Zeitungen, unbeliebte Internetportale. Hier freut sich der Inserent, dass „doch noch jemand“ anruft und ist deutlich verhandlungsbereiter als die Anbieter, die z.B. bei eBay zu finden sind.

Noch ein Wort zu den „Schnäppchen“: immer wieder tauchen Angebote auf, bei denen zu Recht die Alarmglocken schrillen: englische Anbieter, die ein in Italien befindliches Motorrad zum halben Marktwert in Deutschland inserieren. Dahinter stecken eigentlich immer Vorkassebetrüger, die mit teils abenteuerlichen Geschichten und absurd niedrigen Preisen nur Eines erreichen wollen: die Vorabzahlung einer größeren Summe ins Ausland. Das Geld verschwindet dann in kürzester Zeit und weder der „Verkäufer“ noch das Motorrad tauchen jemals wieder auf. Finger weg -ohne Ausnahme!

So -das Modell steht fest, das Motorrad ist ins Auge gefasst -wie geht es weiter?

So seltsam es klingt: erst einmal interessiert uns der Verkäufer, nicht das Motorrad. Was ist das für einer, der bisher mit „unserer“ CB unterwegs war?

Typ „bleib mal locker“? Okay -das sind nette Leute, aber als Vorbesitzer unserer CB? Je mehr wir den Eindruck haben, dass der Vorbesitzer es nicht so genau genommen hat mit der Pflege, dem Warmfahren, der Wartung, desto eher können wir mit Schäden am Motorrad rechnen. Vorsicht -auch wenn wir solche Leute eigentlich sehr symphatisch finden.

Typ „Tuning“? Klar, wer auf Miniblinker, Sportauspuff und Carbonschutzblech steht, spart Folgekosten für Zubehör. Trotzdem: stellen wir uns darauf ein, dass „unser“ Motorrad besonders hart rangenommen wurde -auch wenn der Verkäufer schwört, dass das nicht so ist.

Typ „Reihenhaussiedlung“? Boah, ein Langweiler. Golf IV, Langhaardackel, CB500. Ätzend? Vielleicht. Aber dieser Vorbesitzer würde eher die rechte Hand opfern, als die CB über 4000 Umdrehungen zu drehen. Schläft schlecht, weil der Luftfilter von Detlev Louis und nicht von Honda ist. Ganz ehrlich: hier -und nur hier!- schlage ich zu.

Wegen der Garantie zum Händler?

Seit der Reform des BGB 2002 hat der private Käufer gegenüber dem gewerblichen Anbieter grundsätzlich das Recht auf dessen Sachmängelhaftung. Einfach gesagt, haftet der gewerbliche Anbieter (das kann z.B. auch ein Pizza-Bringdienst sein, dem das Motorrad gehörte!) zwei Jahre lang für die Sachmängelfreiheit des Fahrzeugs. Er kann bei gebrauchten Fahrzeugen (oder anderen Waren) die Frist aber auf ein Jahr begrenzen. Ein Ausschluss dieser „Sachmängelhaftung“ ist sehr schwer durchsetzbar und führt oft dazu, dass wegen der Unwirksamkeit der Verkäufer die vollen zwei Jahre haftet statt, wie erhofft, gar nicht. Entdeckt der Käufer einen Mangel, geht man in den ersten sechs Monaten davon aus, dass dieser schon beim Kauf vorhanden war. Andernfalls müsste der Verkäufer das Gegenteil beweisen. Nach sechs Monaten gibt es die Beweislastumkehr: nun müsste der Käufer beweisen, dass der Mangel schon beim Kauf existierte. Das ist zumindest mit vertretbarem Aufwand kaum möglich. In der Praxis ist darum die Sachmängelhaftung des Händlers nur im ersten halben Jahr von Bedeutung. Viele Händler bieten dem Kunden eine „Gebrauchtgarantie“ an. Diese ist immer unabhängig von der Sachmängelhaftung. In der Regel wird sie durch eine Garantiegesellschaft, z.B. eine Versicherung, angeboten. Im Gegensatz zur gesetzlichen Sachmängelhaftung ist der Umfang frei verhandelbar. Nicht wenige Gesellschaften staffeln den Kostenersatz nach Kilometern, so dass z.B. bei mehr als 50.000 km nur noch 70% ersetzt werden, oder schließen ganze Baugruppen (z.B. Elektronik) ganz aus. Dafür ist die Garantiezeit meist länger als die sechs Monate, die man beim Händler „auf der sicheren Seite“ ist. Generell kann man sich aussuchen, welche der beiden Möglichkeiten -Sachmängelhaftung oder Garantie- man in Anspruch nehmen will. Bei teureren Schäden sollte man sich u.U. Vorab beraten lassen, da die falsche Entscheidung Verluste bedeutet.

Der Privatanbieter verkauft dagegen fast immer „unter Ausschluss der Gewährleistung“. Platzt der Motor nach 100 Kilometern, haben wir Pech gehabt: „man steckt nicht drin“, behauptet der Verkäufer. Wirklich? Nun, wenn der Verkäufer vom klopfenden Geräusch aus dem Motor weiß, muss er darauf hinweisen. Ansonsten verschweigt er „arglistig“ und haftet trotz Ausschluss. Gleiches gilt für frühere Unfallschäden oder den falschen Tachostand. Nur beweisen muss man es können. Das fällt beim Ersthand-Motorrad leichter als bei „Everybodys Darling“ aus fünfter Hand. Hat man einen seriösen Ersthand-Verkäufer vor sich, kann der Kauf sicherer sein als beim Gebrauchthändler, der sich darauf herausreden könnte, nichts von der bösen Vorgeschichte gewusst zu haben. Billiger ist es von Privat ohnehin, da die Gewinnspanne, die Betriebskosten und die Rücklagen für die Sachmängelhaftung entfallen. Zumindest sollte der Händler die Mehrkosten dadurch rechtfertigen, dass er eine nicht nur halbherzige Inspektion vor dem Verkauf durchführt.

Gebrauchtcheck

Okay, quietschend öffnet sich das Garagentor. Jetzt wollen wir sehen: ein Motorrad ohne Sturzspuren, mit Originallack (oder einer guten Begründung, warum es keinen hat) und in dem am Telefon angekündigten Zustand. Wer am Telefon sagte „wie neu“ und dann ein Motorrad „au weia“ vorführt, hat entweder keine Ahnung oder hofft (schlimmer), dass wir keine haben.

Checkliste optisch:

    *Sturzspuren an Lenker, Hebeln, Lenkanschlag, Auspuff, Motorseitendeckeln/Sturzbügeln oder Lackteilen? Kunststoffteile eingerissen oder Befestigungen abgebrochen?
    *Ölverlust an Motor oder Gabel?
    *Reifenzustand (Profiltiefe mindestens 1,6 mm, Alter anhand der DOT-Nummer ermitteln, z.B. DOT2602 = 26. Woche 2002)
    *Kette vom Kettenrad abheben: ist das mehr als eine halbe Zahnhöhe möglich oder sind die Zähne spitz angeschliffen, muss der Kettensatz für EUR 100,- plus Montage neu. Die Kette sollte rostfrei, gefettet und leicht beweglich sein.
    *Chromteile picklig? Wir prüfen Scheinwerfer, Stoßdämpfer und (am wichtigsten!) Gabelstandrohre auf Rostpickel. Gabelstandrohre müssen 100%ig glatt sein, sonst werden die Dichtringe beim Einfedern beschädigt!).
    *Motor mit Lackschäden? Hier erkennt man Winter- und Schlechtwetterbetrieb. Nicht schlimm, aber hässlich.
    *Auspuffanlage: die Krümmer sind fast immer, der Auspuff nur gelegentlich rostig. Schönheitsfehler.
    *Tank innen rostig? Mit Taschenlampe (und niemals offenem Feuer!) prüfen. Rost setzt den Vergaser zu!
    *Sitzbank rissig?
    *Gummiteile rissig?
    *Nach Abnehmen von Seitendeckeln und evtl. Scheinwerfereinsatz: Elektrik ohne Veränderungen (Pannenquelle!)?
    *Zum Abschluss: stimmt die eingetragene Fahrgestellnummer, ist die tatsächliche Leistung und das verbaute Zubehör eingetragen bzw. eine ABE vorhanden?
    *Beim Kauf von Privat: ist der Verkäufer auch laut Papieren der augeblickliche Halter -oder ist es ein Hobbyhändler, der angeblich "für einen Freund" verkauft?

Checkliste technisch:

    *Seilzüge leichtgängig (kosten rund 30 Euro/Stück)?
    *Schlösser funktionsfähig (auch zentrales Lenkschloss)?
    *Batterie geladen, Anlasser dreht kraftvoll (Wenn nicht: Batterie kostet ~50 Euro)?
    *Anlasser spurt ohne Geräusche ein und aus?
    *Motor springt innerhalb von drei Sekunden an (warm: ohne Choke, kalt: mit Choke)?
    *Motor dreht nach Anspringen rund und zumindest bei gezogener Kupplung ohne Nebengeräusche?
    *Bei frühen PC26-Modellen gab es gelegentlich defekte Steuerkettenspanner. Selbstaustausch ist zu Materialpreisen um 75 Euro möglich, der Schaden äußert sich durch Rasseln der Kette.
    *Getriebe gut schaltbar (darf wegen der Ölbadkupplung beim Gangwechsel ein Geräusch machen)?
    *Beschleunigung ohne Verschlucken (bei kaltem Motor nicht zu hoch drehen, da das Öl noch kalt ist)?
    *Bremswirkung vorn/hinten in Ordnung, keine Geräusche beim Bremsen?
    *Licht und Hupe in Ordnung?


Okay -jetzt wird es ernst.

Was kostet die CB500?

Je nach Alter, Laufleistung und Zustand beginnen die Preise bei rund 800 Euro. Dafür gibt es allerdings nur CBs, deren einziges Betriebsgeräusch „Spiel mir das Lied vom Tod“ ist. Fahrfertige CBs kosten ab etwa 1200 Euro; richtig gute in jedem Fall über 1500 Euro. Topexemplare der letzten Baujahre mit sehr niedrigem Kilometerstand liegen bei etwas über 2000 Euro. Bei 2500 Euro ist die absolute Obergrenze erreicht.

Welches Zubehör ist dabei?

Weiter oben erwähnte ich Scheiben für die CB500. Ebenso beliebt sind Gepäckträger, Kofferträger, Topcase und Koffer. Je nach Qualität kosten Gepäcklösungen für die CB zwischen 150 und 500 Euro neu. Bei Kofferträgern müssen die hinteren Blinker weit nach hinten oder oben versetzt werden, was nicht schön aussieht. Wer den Stauraum braucht, hat keine Wahl, allenfalls ein Magnet-Tankrucksack taugt als Alternative für Wochenendtrips. Weit verbreitet sind Sturzbügel. Besonders bei Einsteigern sinnvoll, schützen sie den Motor und manches mehr bei leichten Umfallern. Größere Stürze können durch die Bügel aber noch verschlimmert werden, da die Stöße den Rahmen punktuell treffen. So war ein Rahmenbruch nach zahllosen Stürzen auf den Bügel der einzige Schaden, den die Redakteure der französischen Moto Revue während eines 150.000 km-Dauertests feststellten. Wer es sportlich mag, begeistert sich für eine der vielen angebotenen Auspuffanlagen, zum Beispiel von LeoVince, sowie kleinere Spiegel und Blinker.

Fazit

Ob Einsteiger oder Wiedereinsteiger: die CB500 ist mit ihren bis zu 58 PS ein Modell, dass den Spagat zwischen Einsteiger- und Mittelklasse beherrscht und dank etwas Abstand zur magischen 200 kg-Grenze auch alten Hasen und Häsinnen Spaß bereitet. Wer über das etwas biedere Styling hinwegsieht, bekommt ein Motorrad, das nicht nur wegen des Spritverbrauchs (4-6 Liter) und der Versicherungsprämien sehr wirtschaftlich zu fahren ist. Die Ersatzteilpreise liegen neu auf Japantypisch hohem Niveau, relativieren sich aber durch das üppige Angebot billiger Gebrauchtteile. Ganze Motoren kosten selten mehr als 500 Euro, eine Sitzbank ist schon für 30 Euro zu bekommen. Auch der Wartungsaufwand ist dank 12.000 km-Intervallen überschaubar. Auch zu zweit sitzt man bequem auf der CB500. Mitbewerbern hat die CB ihre gute Verarbeitungsqualität (ausgenommen Chromteile) und den agilen Motor voraus. Stufenführerscheinbesitzer finden kaum ein Motorrad, das so preiswert zu drosseln und entdrosseln ist. Wiedereinsteiger schätzen die Handlichkeit und den ausreichend starken Motor. Und Kurzbeinige freuen sich über 780 mm Sitzhöhe und Wespentaille, die die CB ab rund 1,60 Größe beherrschbar machen: Schließlich möchte nicht jeder Kurzbeinige automatisch Chopper fahren.

Viel Erfolg bei der Suche nach "Deiner" CB500!

Zum Weiterlesen

MOTORRAD-Langstreckentest "Teilchenbeschleuniger" über 50.000 km
MOTO REVUE Langstreckentest über 50.000 km (französisch)
Privatbericht von Lorenz Haupt über 113.980 km
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 06.04.2009, 20:11, insgesamt 3-mal geändert.
Flyingbrick
CB-500 Moderator
CB-500 Moderator
 
Benutzeravatar
 

Beitragvon Tron » 05.04.2009, 21:56

Super. :up:

Danke.
Tron
Administrator
Administrator
 
Benutzeravatar
 

Beitragvon Lorenz » 05.04.2009, 22:16

Bild

schön finde ich die Beschreibung der Verkäufer. Auch in der Hinsicht, dass man sich den Verkäufer genau 'anschauen' soll.

Ich habe es schon immer anders formuliert: Wenn der Verkäufer nur vom 'Herbrennen' und 'Versägen' mit der Gebrauchten erzählt weiß ich wie er mit der Maschine umgegangen ist. Ich würde die Maschine dann nicht kaufen wollen, egal wie top die Maschine aussieht.

Lorenz
Lorenz
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Beitragvon DonUschi » 06.04.2009, 01:14

schöne arbeit!

ist sowas wie dein einstand wo du ja noch garnicht soo lange hier bist was? ^^

btw, kauft nie meine maschiene, die wird auch bis 10000 gedreht und das nicht zu selten! xD

@tron: spam löschen und sperren. sowas gehört doch eigentlich sauber gehalten! =)
DonUschi
Stammuser
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon Sikawo » 17.04.2009, 23:55

Flyingbrick hat geschrieben:
Typ „bleib mal locker“? Okay -das sind nette Leute, aber als Vorbesitzer unserer CB? Je mehr wir den Eindruck haben, dass der Vorbesitzer es nicht so genau genommen hat mit der Pflege, dem Warmfahren, der Wartung, desto eher können wir mit Schäden am Motorrad rechnen. Vorsicht -auch wenn wir solche Leute eigentlich sehr symphatisch finden.

Typ „Tuning“? Klar, wer auf Miniblinker, Sportauspuff und Carbonschutzblech steht, spart Folgekosten für Zubehör. Trotzdem: stellen wir uns darauf ein, dass „unser“ Motorrad besonders hart rangenommen wurde -auch wenn der Verkäufer schwört, dass das nicht so ist.

Typ „Reihenhaussiedlung“? Boah, ein Langweiler. Golf IV, Langhaardackel, CB500. Ätzend? Vielleicht. Aber dieser Vorbesitzer würde eher die rechte Hand opfern, als die CB über 4000 Umdrehungen zu drehen. Schläft schlecht, weil der Luftfilter von Detlev Louis und nicht von Honda ist. Ganz ehrlich: hier -und nur hier!- schlage ich zu.


In dem ganzen Text steht ja ne Menge gutes, aber das hier, das meinst Du doch nicht ernst?
Sikawo
 
 

Beitragvon opladener » 18.04.2009, 00:12

:respekt:
Wirklich gut geschrieben

Ich würde allerdings unter Checkliste technisch noch die Bremsleitungen hinzufügen, eigentlich müssen die alle 4 Jahre getauscht werden, d.h eigentlich müsste jede CB neue drauf haben (auch ein prima Argument beim Verhandeln ;) )
opladener
Stammuser
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon DonUschi » 18.04.2009, 01:50

Bambo hat geschrieben:
Flyingbrick hat geschrieben:
Typ „bleib mal locker“? Okay -das sind nette Leute, aber als Vorbesitzer unserer CB? Je mehr wir den Eindruck haben, dass der Vorbesitzer es nicht so genau genommen hat mit der Pflege, dem Warmfahren, der Wartung, desto eher können wir mit Schäden am Motorrad rechnen. Vorsicht -auch wenn wir solche Leute eigentlich sehr symphatisch finden.

Typ „Tuning“? Klar, wer auf Miniblinker, Sportauspuff und Carbonschutzblech steht, spart Folgekosten für Zubehör. Trotzdem: stellen wir uns darauf ein, dass „unser“ Motorrad besonders hart rangenommen wurde -auch wenn der Verkäufer schwört, dass das nicht so ist.

Typ „Reihenhaussiedlung“? Boah, ein Langweiler. Golf IV, Langhaardackel, CB500. Ätzend? Vielleicht. Aber dieser Vorbesitzer würde eher die rechte Hand opfern, als die CB über 4000 Umdrehungen zu drehen. Schläft schlecht, weil der Luftfilter von Detlev Louis und nicht von Honda ist. Ganz ehrlich: hier -und nur hier!- schlage ich zu.


In dem ganzen Text steht ja ne Menge gutes, aber das hier, das meinst Du doch nicht ernst?


meine cb tat mir ehrlich gesagt leid weil sie vom typ reihenhaussiedlung kommt. total verstopft und reifen eckig...

motorren sind übrigens darauf ausgelegt volllast abzurufen. is natürlich besser wenn sie vorher warm sind...so viele reihenhausverkäufer gibts aber glaub ich nicht, dass man seine suche so weit einschränken könnte.
DonUschi
Stammuser
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon Sikawo » 18.04.2009, 08:17

DonUschi hat geschrieben:
meine cb tat mir ehrlich gesagt leid weil sie vom typ reihenhaussiedlung kommt. total verstopft und reifen eckig...


Genau so ist das. Das, was wirklich entscheidend ist, ist das richtige warmfahren. Und das kannste kaum nachträglich kontrollieren.

Die meisten Motorradmotoren nehmen hohe Drehzahlen klaglos hin, sofern anständig warm.

Und hat sich das gebessert bei Deiner CB danach?
Sikawo
 
 

Beitragvon Stjopa » 18.04.2009, 09:23

opladener hat geschrieben:Ich würde allerdings unter Checkliste technisch noch die Bremsleitungen hinzufügen, eigentlich müssen die alle 4 Jahre getauscht werden, d.h eigentlich müsste jede CB neue drauf haben (auch ein prima Argument beim Verhandeln ;) )


Ja, zum Verhandeln ist das ein Argument.
Als Ratschlag zur eigenen Wartung aber nicht.
Ich hab noch kein Mopped gesehen, bei dem Bremsleitungen mehr als ein einziges Mal getauscht wurden: Auf Stahlflexleitungen, die man nicht mehr tauschen muss.

Sprich: Stahlflexleitungen - ok.
Gummileitungen - mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit noch die Originalen.
Stjopa
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon DonUschi » 18.04.2009, 14:15

Bambo hat geschrieben:
DonUschi hat geschrieben:
meine cb tat mir ehrlich gesagt leid weil sie vom typ reihenhaussiedlung kommt. total verstopft und reifen eckig...


Genau so ist das. Das, was wirklich entscheidend ist, ist das richtige warmfahren. Und das kannste kaum nachträglich kontrollieren.

Die meisten Motorradmotoren nehmen hohe Drehzahlen klaglos hin, sofern anständig warm.

Und hat sich das gebessert bei Deiner CB danach?


jo obwohl der unterschied nicht so krass war wie bei meiner ersten cb.
bei meiner ersten cb die ~16k runter hatte, hab ich richtig gefahren wie sich der motor meiner fahrweise angepasst hat und immer besser und freier lief. war ne fahrschulmaschiene die wohl nie über 5k gedreht wurde. auch von mir nicht als ich darauf meine fahrstunden gemacht hab. auf der ersten autobahn fahrt lief sie im 5. bergrunter rückenwind 120. nach nem monat bergrunter rückenwind windschatten beinah 170.

bei der jetzigen hab ichs nicht so krass gespürt. hauptsächlich der unterschied in der endgeschwindigkeit 140 vorher, 160 nachher machte klar dass auch die mar richtig durchgeblasen wurde. ich erinner mich nicht mehr so genau an das verhaltenm der ersten, nun merke ich aber jedesmal wenn ich auf engen strecken unterwegs bin und richtig durchzieh. also nicht permanent auf hohen drehzahlen unterwegs bin, das bringt keine veränderung. aber wenn ich in den ersten 3 gängen ständig von 3000-10000 hochdrehe, dann läuft sie danach einfach nur...kA..."warm, frei und richtig gut" da dreht sie einfach noch viel besser hoch.
DonUschi
Stammuser
 
 

Beitragvon ruhka » 19.05.2009, 19:38

Ein sehr guter und leicht verständlicher Beitrag!

Ich denke er wird mir bei meiner Suche nach einer "Traum CB" weiterhelfen.
ruhka
 
 

Beitragvon gubi » 31.05.2009, 11:09

Super Beitrag, genau das habe ich gesucht!!!

DANKE Flyingbrick
gubi
 
 

Beitragvon nEwEr » 31.05.2009, 15:13

jupp kann mich nur anschließen, hat mir damals auch geholfen...

DANKE
nEwEr
cb-500.de User
 
 

Beitragvon Verbali » 31.05.2009, 15:24

Der ist nicht mehr da
Verbali
Stammuser
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon shef » 31.05.2009, 15:39

DonUschi hat geschrieben:jo obwohl der unterschied nicht so krass war wie bei meiner ersten cb.
bei meiner ersten cb die ~16k runter hatte, hab ich richtig gefahren wie sich der motor meiner fahrweise angepasst hat und immer besser und freier lief. war ne fahrschulmaschiene die wohl nie über 5k gedreht wurde. auch von mir nicht als ich darauf meine fahrstunden gemacht hab. auf der ersten autobahn fahrt lief sie im 5. bergrunter rückenwind 120. nach nem monat bergrunter rückenwind windschatten beinah 170.

bei der jetzigen hab ichs nicht so krass gespürt. hauptsächlich der unterschied in der endgeschwindigkeit 140 vorher, 160 nachher machte klar dass auch die mar richtig durchgeblasen wurde.


Joa das ist recht normal. So Motorräder muss man ebenso eine gewisse Zeit einfahren wie es bei neuen ist.
Noch extremer ist das bei Diesel Autos die lange Zeit nur über Kurzstrecken bewegt werden. Die kommen dann in die Werkstatt und sagen "mein Auto hat keine Leistung mehr".

Die werden dann halt mal ne Runde auf die Autobahn geschickt und kommen strahlend wieder :mrgreen:
shef
Stammuser
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon läufer » 19.03.2012, 10:20

Guter Artikel für Einsteiger wie ich es bin.
Diese Abhandlung hätte ich zuerst lesen sollen.

Vielen Dank
läufer
läufer
cb-500.de User
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon Flyingbrick » 19.03.2012, 10:33

Danke schön!
Flyingbrick
CB-500 Moderator
CB-500 Moderator
 
Benutzeravatar
 

Re:

Beitragvon olafmarc66 » 29.03.2012, 22:03

DonUschi » 06.04.2009, 01:14 hat geschrieben:schöne arbeit!

ist sowas wie dein einstand wo du ja noch garnicht soo lange hier bist was? ^^

btw, kauft nie meine maschiene, die wird auch bis 10000 gedreht und das nicht zu selten! xD

@tron: spam löschen und sperren. sowas gehört doch eigentlich sauber gehalten! =)



Naja! In der Stadt tuckere ich auch mit 3000 U/min. Aber sobald ich ausserhalb bin und die Maschine warm ist, spielt sich alles zwischen 4000 und 8000 U/Min ab.
Besonders beim beschleunigen entfaltet sie ab 6000 U/Min ihr richtiges Temprament. Außerdem möchte ich auch mal mehr als 90 km/h fahren.
Ich habe dabei nicht das Gefühl, meine Maschine zu überfordern.
olafmarc66
Stellt sich noch vor ;) (mit 25 Beiträgen)
 
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon chaosracer » 01.02.2014, 22:38

Respekt! Gut beschrieben - gefällt mir.
chaosracer
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Re: Gebrauchtkauf CB500

Beitragvon Fortinbras » 02.02.2014, 19:31

Alter Schwede, und das schon vor fast fünf Jahren! Wahnsinn!
Fortinbras
Stammuser
 
Benutzeravatar
 

Nächste

Zurück zu FAQs & HowTos

Wer ist online?

Mitglieder in diesem Forum: 0 Mitglieder und 5 Gäste