Da ich meine CB letztens auch selbst lackiert habe möchte ich dazu auch mal kurz ein Statement abgeben.
Ich habe mir letzes Jahr die Vollverkleidung von Fivestars zugelegt, welche naja sagen wir mal definitiv nicht mehr die Beste war. Ist immerhin auch schon 20 Jahre alt und hatte 80 tkm runter und so wie sie aussah gabs definitiv mehrere Stürze, Umfaller etc pp. Die Befestigungslöcher waren teilweise komplett rausgebrochen und die Verkleidung mehrfach eingerissen und tief zerkratzt.
Ich habe daraufhin alle Risse mIt GFK laminiert, wo Material gefehlt hat mit aufgedicktem 24h Harz aufgefüllt und nachmodelliert und natürlich die ganzen Kratzer mit Spachtelmasse aufgefüllt und nachgeschliffen.
Danch haben die Vorarbeiten zum Lackieren begonnen. Alle Lackteile habe ich mit 600er Wasserschleifpapier angeschliffen, den Tank komplett abgeschliffen (größtenteils mit dem Deltaschleifer), da hier ja die ganzen Aufkleber unter dem Klarlack waren.
Zum Lackieren habe ich mir das Equipment von meinem Kumpel ausgeliehen, der da wirklich gut ausgestattet ist (100l Kompressor, Festo Druckregler und Wasserabscheider, SATA Lackierpistole).
So viel gleich noch zur Info: ohne qualitaiv hochwertiges Equipment geht garnichts (100l Kompressor muss nicht unbedingt sein, 50 reichen auch
)
Als Farbe habe ich Unischwarz gewählt, zum einen weil es "relativ" einfach zu lackieren ist, zum anderen weil ich einfach finde, dass das eine wunderschöne Farbe für ein Motorrad ist, wenn vielleicht auch nicht die sportlichste.
So, da natürlich keine Lackierkabine vorhanden war bei schönem Wetter draußen die Lackierböcke aufgestellt, alles hergerichtet und dann den insgesamt 11 Verkleidungsteilen die Grundierung verpasst (Hier wurde der Grundierfiller von Mipa verwendet, kostet der Liter ca 15-20€). Das Problem beim draußen Lackieren ist, dass es auf keinen Fall zu kalt sein darf, da sonst der Lack ewig braucht bis er anzieht. Ist es schön warm draußen hat man lauter Staub, Fliegen und sonstiges Getier, welches sich wahnsinnig gerne auf den frischen Lack setzt und so üble Einschlüsse verursacht. Am Schlimmsten ist es zur Pollenzeit draußen zu Lackieren, jeder der schonmal ein schwarzes Auto gefahren hat kann sich denken warum...
Also, Grundierung war drauf, dass ist eigentlich echt kein Problem, man sollte allerdings mindestens eine 1,3mm Düse in der Pistole haben bei Grundierfiller.
Wieder geschliffen, wieder bis zum 600er runtergearbeitet damit alles schön babypopo glatt ist (ohne eine perfekte Oberfläche ist keine halbwegs vernünftige Lackierung möglich!)
Als nächstes war der Basislack dran. Ich habe mir auf ebay 1l Lack +Härter für gerade mal 35,- € geschnappt, der war einwandfrei, bei anderen Farben kostets evtl. n bisschen mehr.
Also wieder auf gutes Wetter gewartet, dann wieder draußen die Teile lackiert. Zugegeben, beim Basislack ist es schwierig die richtige Farbmenge auf die Teile zu bringen. Ist es zu wenig verläuft die Farbe nicht richtig und die Oberfläche wird Orangenhautmäßig, ist es zuviel haut der Lack ab und gibt ekelhafte Nasen. Besonders schwierig ist hier der Tank und die Heckverkleidung, weil hier immer mindestens eine Seite in der Vertikale hängt... Da sind Nasen kaum zu vermeiden, die kann man aber wenn der Lack ausreichend ausgehärtet ist (ca. 2-3 Tage) mit 1200er-2000er Schleifpapier rausschleifen, ebenso den ein oder anderen Einschluss.
Da ich festgestellt habe dass es draußen für den Klarlack mit den Einschlüssen einfach zu schlimm ist habe ich den dann vom Profi machen lassen, da geht einfach nichts über ne Lackierkabine
Dafür hab ich dann nochmal 160,-€ hingelegt, was es mir aber definitiv Wert war, hab mir ja auch nochmal ein Haufen Arbeit gespart (Wieder aufbauen, lackieren, und alles wieder REINIGEN!)
Ich persönlich bin mit dem Ergebnis definitv zufrieden, auch wenn es unglaublich viel Arbeit war.
Um wieder zum Thema zurückzukommen:
-für die Plastikteile kannst du die selbe Grundierung nehmen wie für den Tank, der Lack ist ja auch der gleiche
(Basislack und Klarlack auf jeden Fall 2K nehmen!)
-Selbst wenn du gutes Equipment hast und alles Selber machst musst du auf jeden Fall mit Materialkosten von ca. 100€ kosten (falls alles aufs erste Mal hinhaut)
-Es ist wahnsinnig arbeitsaufwendig, denk nicht, dass das mal schnell in 10 Stunden geschehen ist.
-Wenn man noch nie jemandem beim Lackieren zugesehen hat oder das selbst mal gemacht hat wirds beim 1.Mal definitiv nix
-Wenn man als Laie so günstig wie möglich Lackieren möchte kommt man um schwarz matt eigentlich nicht rum, ich glaube da gibts auch 2k Lack aus der Dose der zwei getrennte Kartuschen hat die kurz vor dem Lackieren miteinander verbunden werden, das wäre bestimmt mal nen Versuch wert
-Ich persönlich denke wenn man nur die Naked Version zu Lackieren hat (Tank, Schutzbelch, Heckverkleidungen, Kühlerverkleidungen) wäre es empfehlenswert das vom Lackierer machen zu lassen, wenn man sich da n Bisschen umschaut machts vielleicht auch einer für 400-500€, die Lackierer machen ihre Preise stark von der momentanen Auslastung abhängig, wenn dafür das Geld nicht da ist, bzw es dir das nicht wert ist, lass es am Besten und spar das Geld für Reifen, Tanken oder vll mal nen Ölwechsel, da würd ich dann doch die technische Fitness des Bikes vorziehen
ich würde, wenn du es denn unbedingt selbst machen willst, von monotonem schwarz (von matt sowieso 
) abraten, sondern lack nehmen, der ich weiß nicht wie es heißt.. partikel?.. beinhaltet und somit leichtere mängel kaschieren könnte.. um zu verstehen was ich meine.. vom polo 6n das schwarz, wenn du mal einen siehst (sollte vorkommen) und dir den lack von nahem anguckst. trotzdem stimme ich micha voll zu.. man wird es sehen und es wird nicht geil sein.. es ist zum beispiel ziemlich leicht bei motorradteilen farbnasen reinzukriegen aufgrund der form.
