Selbstentzündung

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Moderator: Free-sky

Selbstentzündung

Beitragvon TW » 20.04.2018, 09:51

Hallo,

meinen Gartenschrank habe ich gestern mit Leinöl behandelt und nach 30 Minuten mit einem Baumwolllappen leicht abgewischt.
Zu Testzwecken* habe ich dann diesen zusammengeknüllten Lappen auf Steine gelegt und mich um meine Fahrräder (Raleigh Criterium von 1984 und ein Batavus Flying Dutchman von Anfang 1980) gekümmert, die ich jetzt über ebay-Kleinanzeigen verkaufen werden.

Gute drei Stunden später habe ich diesen Lappen auseinander gezogen und zahlreiche verkokelte Stellen registriert - und war schon etwas beeindruckt.

Gruß
TW


*Selbstentzündung
Unsachgemäße Lagerung und Entsorgung mit Leinöl getränkter Lappen, Pinsel usw. verursacht u. a. in Schreinereien und Malerwerkstätten häufig Brände. Auch ungenügend gewaschene, zuvor mit ungesättigten Ölen verunreinigte Textilien können sich im Wäschetrockner oder sogar danach noch im warmen Zustand selbst entzünden.[11]

Die Selbstentzündung erfolgt dabei wahrscheinlich durch Autoxidation von Doppelbindungen der α-Linolensäure bei zugleich großer Oberfläche und somit hoher Verfügbarkeit von Luftsauerstoff. Staut sich die bei der Oxidation des Leinöls entstehende Wärme, können sich bei entsprechenden Temperaturen auch Trägerstoffe selbst entzünden. Besonders hoch ist die Gefahr beim Arbeiten mit sogenanntem Halböl, das je zur Hälfte aus Lein- und Terpentinöl besteht, da letzteres einen Flammpunkt von unter 50 °C besitzt, während Leinöl selbst mit einem Flammpunkt von ca. 315 °C (Marcusson) und einem Siedepunkt oberhalb von 350 °C eher schwer entzündlich ist.

Mit Leinöl getränkte Textilien sollten ausgebreitet auf einer unbrennbaren Fläche zum Aushärten ausgelegt werden. Im Freien können sie zum Trocken aufgehängt werden. Zur Aufbewahrung sollten sie in einem luftdichten Behälter lagern oder sie werden kontrolliert verbrannt. Pinsel können bis zur nächsten Benutzung in rohem Leinöl hängen.
TW
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Re: Selbstentzündung

Beitragvon tahelia » 23.07.2018, 02:29

Danke für die Info. Terpentinöl hat einen 'Flammpunkt von unter 50°'. Lieber Scholli! Auch das Leinöl son Halotri ist, war mir neu.
Das trinkt man ja auch unter Umständen. Obwohl, 305°..
Ich weiss noch, im anderen Forum, Fahrräder, war der Hype rohe Rahmen mit Rost unter Leinöl. Todschick.
War Dein Öl Halböl? Von wegen verkokelt?

steff
tahelia
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Re: Selbstentzündung

Beitragvon Hondareiter » 23.07.2018, 07:32

Hallo Steff
Bist Du Malergeselle ? Wir haben das in der Berufsschule und beim Meister gelernt,
das man keine getränkten Lappen in einem Abfalleimer aufeinander legt wegen der
Selbstentzündung. :up:
Hondareiter
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Re: Selbstentzündung

Beitragvon TW » 23.07.2018, 11:25

Hallo,

ich habe gerade auf den Behälter geschaut - "Leinöl-Firnis aus kalt gepresstem* und verkochtem Leinöl, lösemittelfrei" - Wetterfeste Tiefenimprägnierung für Hölzer aller Art.
*klingt bis dahin sehr gesund

Gruß
TW
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Re: Selbstentzündung

Beitragvon tahelia » 24.07.2018, 23:15

Hondareiter » 23.07.2018, 07:32 hat geschrieben:Hallo Steff
Bist Du Malergeselle ? Wir haben das in der Berufsschule und beim Meister gelernt,
das man keine getränkten Lappen in einem Abfalleimer aufeinander legt wegen der
Selbstentzündung. :up:

Ne, bin ich nicht! Mit 65?;-) Hab gerade eigentlich nur TW's eigene Ausführungen|Zitate widerholt! War mir echt neu mit dem Leinöl. Na ja, meine Süße, (nicht die Kleine, die kennt ihr ja alle;-)), hat Leinöl in der Küche (oder war das Leinsamenöl, und ist der Unterschied so groß?).
Getränkte Lappen, zb mit Resten von Lösungsmitteln oder unwägsamen Kombinationen, nicht in einen tiefen Blechbehälter zu stapeln, klar, macht Sinn, und hatte ich wohl auch so schon gehört, obwohl ich da keine Lehre gemacht habe.
Und von wegen Selbstentzündung: Ich bin jetzt Rentner, und da ist es mit meinen ewigen Fragen an Zeitgenossen aus Wissbegierde oder Demenz noch viel schlimmer geworden, und so fragte ich auf einem Radfahrweg einen Bauern, da waren noch andere, die die wirkliche Arbeit taten, aber er so aus, als trug er die Verantwortung, also ich fragte ihn, wie schwer denn nun eigentlich diese in Plastik eingewickelten, und sackschwer aussehenden Heuballen seien, und er sagte, so an die 300 kg. Boah! Und dann fragte ich ihn, wie das dann denn mit der Selbstentzündung wäre, denn ich hätte in Erinnerung, das sich da früher schon mal die Heuständer auf der Wiese wohl von selbst entzündet hätten, wenn sie feucht gewesen seien, und er sagte, na ja, nee, drei Tage zum Trocknen liegen lassen, und dann sei das kein Problem.
Ich verrecke einfach jeden Tag aufs Neue, wie weit wir in Technik sind.
Poah. Heute fahr ich wieder mit dem Fahrrad (Motorrad ist scheisse, zu wenig Selbstbewegung und Kommunikation) und muss mich im Murgtal auf feinst geteertem Fahrradweg an so einer Kanalputzerkollonne, mit LKW und so weiter, denke ich, vorbei quetschen. Und auf dem Rückweg, drei Stunden später, sind die immer noch da, es war um die 20 Uhr. Und ich will den ersten LKW passieren, und der sieht hinten innen aus wie ein Ü-Wagen vom SDR, das kannte ich schon, aber da liegen auf dem Weg zwei, ich sag dazu spontan Laufkatzen, obwohl das was anderes ist, und die hier eher Krabbelkatzen, aus Edelstahl, rund, Kerndurchmesser knapp 25cm, sind, und ich sage, aah, damit macht ihr die Aufnahmen - lange Rede kurzer Sinn: Die haben an dem Tag 160m eines aus einem Stück gezogenen Abwasserrohres mit 70 cm Durchmesser, 16mm Wandstärke und einem Prüfdruck von 550 mBar verlegt, aus Epoxydharz, welches sich im Dunkeln als wabbrige Matrix bis zu drei Monate lagern lässt, um dann vor Ort, mit Hilfe dieser Katzen unter je Stück 8 kW UV-Strahlern ausgehärtet zu werden. Ich habe dann diesem Polen, und 100m weiter seiner Crew mit hohem Respekt gesagt, das sei ja Wahnsinn, was die da treiben, und einer der Leute sagte, ich solle nicht so viel labern, sie wollten in den Feierabend (ins Hotel, oder eben wieder nach Hause, Aalen, wahrscheinlich eher das).
;-)

steff

Posting automatisch zusammengeführt: 24.07.2018, 23:15

TW » 23.07.2018, 11:25 hat geschrieben:Hallo,

ich habe gerade auf den Behälter geschaut - "Leinöl-Firnis aus kalt gepresstem* und verkochtem Leinöl, lösemittelfrei" - Wetterfeste Tiefenimprägnierung für Hölzer aller Art.
*klingt bis dahin sehr gesund

Gruß
TW


Muss es wohl sein, denn meine Süße hat mir, als ich mal wieder, nach langer Zeit, die sauteuren Vitamin E Schluckampullen kaufen wollte, gesagt, ich solle jeden Tag einen Löffel Leinsamen essen, das hätte den gleichen Effekt, und wäre im Vergleich spottbillig;-)

steff
Zuletzt geändert von tahelia am 24.07.2018, 23:15, insgesamt 1-mal geändert.
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