Bei Gesamtkostenberechnung sieht das ja anders aus. Das hat aber zur Folge, dass eine Autofahrt - wenn man eins besitzt - relativ günstig ist. Muss man sich erst eins mieten, dann ist eine Fahrt relativ teuer.
Will man aber Autobesitzer zum Umstieg bringen, müssen die Öffis entweder gut (schnell, sauber, komfortabel) oder billig und am besten beides sein. Oder aber der Autoverkehr wird teuer und unbequem (Parkplätze verringern, diese nicht zentrumsnah anbieten, Parkplatzgebühren, Citymaut...).
Die guten Öffis wären teuer, der schlechte Autoverkehr hat Widerstände, also wird immer so ein bisschen gemacht: Mal Parkgebühren da und dann mal dort, dann mal paar Cent mehr, hier mal Tempobegrenzung, da wieder ne Grüne Welle und für Öffis jedes Jahr ein paar Cent mehr etc., für Fahrräder mal nen Angebotsstreifen hier oder da, aber nie so richtig - so dass man niemanden wirklich verärgert. Und alles so ziemlich bleibt.
Lorenz hat "Kopenhagen" angesprochen: Da kann man sich mal ein paar YT-Vids reinziehen: Absolut auf Radverkehr fokussiert, ein Traum für Radler und damit egtl. für alle: Die Luft wird viel besser, der Stau weniger, Reisezeiten verkürzen sich, die Gesundheit profitiert und im Verkehr herrscht mehr ein Miteinander. Das ist aber nicht auf alle Städte übertragbar, Radverkehr muss auch grundsätzlich ernst genommen werden als Verkehrsmittel. Ich erinnere mich an folgendes Zitat vor etwa zehn Jahren:
Tron » 29.04.2007, 13:29 hat geschrieben:Das man nicht viele Türken auf einem Fahrrad sieht hat schon Presi gesagt, es gibt keine Fahrradkultur in der Türkei oder unter den hier lebenden Türken.
Das Fahrrad wird als Kinderspielzeug angesehen und nicht als Beförderungsmittel.
Das gilt nicht nur für Türken, sondern auch für sehr viele Urdeutsche. Was Ersteres angeht, hat sich bisher nur wenig geändert (aber immerhin), wenn ich mir bspw. die Teilnehmer der Fahrrad-Sternfahrt ansehe. Jedenfalls müssen da alle mit und niemandem sollte es peinlich sein, immer mit dem Rad rumzufahren und bspw. sein Auto zu verkaufen.
Weiterhin sind Städte mit vielen Steigungen - und davon gibt es ja einige - auch immer nur bedingt geeignet. Hier kann aber das Pedelec punkten!
Wobei ich das S-Pedelec innerorts skeptisch sehe: Man muss es versichern und einen geeigneten Helm tragen, es bekommt Kennzeichen und darf nicht auf dem Radweg fahren, man ist wirklich schnell unterwegs, aber durch die Bewegung ablehnend ggü. Sicherheitsbekleidung. Ich würde mich damit eher unsicher fühlen.
ralf hat geschrieben:dann noch das autonome fahren
da freue ich mich auch drauf. Ein Szenario: Wenn so ein autonomes Auto ankommt, schnell das Fahrrad vom Bürgersteig auf die Fahrbahn schieben und Notbremsung verursachen. Böse lachen und dann aufsteigen und vor dem autonomen Auto schön rumgondeln ohne Angst, dass es einen über den Haufen fährt.
Erste autonome, kleine Busse sind ja bereits unterwegs, u.a. in Berlin - allerdings noch mit einem Fahrer, der im Notfall eingreifen kann.