Ich fand das damals gar nicht so schlimm - als die Plaketten um 2010 herum erstmals zur Pflicht wurden, gab es gelbe oder grüne für über 20 Jahre alte Benziner und auch für schon zweistelliges Dieselalter, zumindest mit Nachrüstung.
Aber die Einführung zunächst in Stuttgart von Einfahrtsverboten für Euro kleiner 6 - DIesel ohne Plakette ist natürlich Käse: SIe ist unkontrollierbar, die meisten Autofahrer kennen doch gar nicht ihre Euronorm und es steht nirgendwo drauf. Eigentlich müssten auch Euro6 - Diesel betroffen sein, doch dann liefe die Industrie Sturm.
Kontrollierbar wäre diese Maßnahme nur mit Plakette, doch diese Plakette ist politisch nicht durchsetzbar. Und imho müssten auch Euro6- Diesel betroffen sein, wenn sie ihre Abgasreinigung ausschalten - und das tun ja wohl alle irgendwie, wenn es etwas kühl ist, so unter 17 Grad, oder zu warm oder wenn die Drehzahl kurzzeitig über x Umdrehungen gestiegen ist, wenn man auf ein paar hundert Meter über NN steigt usw.. Nur die Idee von VW, bei nicht drehenden Rädern einer Achse, tja, die ging nur durch bis es durch die Amis publik wurde...
Aber jede andere Maßnahme würde auch Kritik bekommen und dass man aktuell verkaufte Autos nicht ausschließen kann, die ja zugelassen sind, ist schätzungsweise auch ein rechtliches Problem.
Wie man es macht, man macht es falsch.
Lorenz » 22.02.2017, 14:30 hat geschrieben: Lorenz, der in den letzten 4 Jahren ca. 13.000 Kilometer auf seinem Pedelec im Stadtverkehr von Flensburg zurückgelegt hat. Das habe ich für meine Gesundheit getan und weil Pedelecfahren richtig Spaß macht. Auch bergauf und bei Gegenwind.
Respekt!
Es kommt aber darauf an, womit: Bei Testfahrten gefielen mir nur sehr spontan ansprechende Mittelmotoren. Verzögertes Ansprechen hingegen ist echt ätzend, wie bei manchen Radnabenmotoren günstiger Pedelecs. Aber ich kenne niemanden, der nach der ersten Fahrt mit einem Pedelec gesagt hätte: "Mist". Da strahlen alle.
Lorenz » 22.02.2017, 14:30 hat geschrieben:Wenn jeder in der Stadt, wenn immer es möglich wäre, das Fahrrad nehmen würde, hätten wir eine ganz andere Lebensqualität in unseren Städten.
Das stimmt, aber das bedingt eben eine Änderung der Gewohnheit. Und die fällt uns allen schwer.
Wenn man aber jetzt in vielen Teilen unseres Landes aus dem Fenster sieht, wird man auch eher wenig Lust auf das Fahrradfahren bekommen. Und bei den bekannt schnellen Besitzerwechseln mancher Fahrräder ist das auch nicht immer so klasse.
Mal konkret aus der Praxis: Entweder bereits im Auto sitzen oder noch das Fahrrad oder gar 25 Kilo-Pedelec die Kellertreppe hochschleppen: Diese Auswahl gewinnt eben oft das Auto. Gerade bei Sturm und Regen.
Insgesamt aber kann das Rad was schaffen und wenn ich nicht wenige cm neben LKW-Rädern langradeln muss und vollgenässt werde, dann ist auch das Fahrradfahren im Regen nicht gänzlich k*****. Ich hätte jedenfalls lieber mehr Radverkehr und weniger Autoverkehr und damit eine Lösung der Luftreinhalteproblematik als mehr Fahrverbote. Nur gibt es dann wieder Ärger, wenn dem Auto Platz "weggenommen" wird zugunsten des Radverkehrs:
Wie man es macht, man macht es falsch.