Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Re: Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Beitragvon Blackshadoo 93 » 13.04.2016, 16:20

ijontichy » 11.04.2016, 19:40 hat geschrieben:Aber es gibt ja genug Ablenkungen auch am Moped. Bei der CB hält es sich noch in Grenzen aber dafür kann man sich ja genug nachrüsten. Man denke nur an ein Ölthermometer oder eine Uhr.

Wenn ich die Öltemperatur am Messstab mal checken will, schaue ich schon erst nach vorne, ob ich genug Zeit und Platz habe. Aber auch wenn man nur mal kurz zur Seite schaut, kann da schon was passieren.
Also wohin entwickeln wir uns? Ein autonomes Moped wird es sicherlich nicht so schnell geben. Würde wohl auch keinen Sinn machen.


Das einige keine Uhr oder Ölthermomert am Mopped haben wollen ist ja schön und gut, aber was hat das mit ablenkung zu tun :kratz: mal von den Leuten abgesehen die mit Handy am Steuer eine wirkliche gefahr sind sehe ich da kein Problem

Wenn ich nach den Thermometer gucken will, mache ich das an stellen wo ich mir sicher bin das ich auch mal 2sek. Blind geradeaus fahren kann und das mit so viel abstand das der vor mir stehen könnte und der Bremsweg noch reicht.
Was soll da ein Hajabusa fahrer sagen? Der hat ein 5 Instrumententacho, Gewschindigkeit, Drehzahl, Motortemperatur, Tankanzeige und ne Uhr. Dazu kommen würden noch Tageskilometerzähler und Ges. kilometer.

Wer sich davon abgelenkt fühlt setzt seine Prioritäten falsch, wenn ich Motorrad fahre gehört meine Aufmerksamkeit der Straße und den Fahrern um mich rum. Alles andere hat da gerade nicht zu Interessieren ;)

Presi hat geschrieben:Ablenkung erfahre ich auch durch die BC von Motorrädern, habe es beim Probefahren wieder erlebt, wie ich versuchte, Fahrmodi zu wechseln (ging immerhin nur im Stand, wusste ich nicht), Verbrauch anguckte, in welchem Gang ich fahre und auf welcher Stufe die Heizgriffe heizen etc.. Je mehr Funktionen, desto mehr Ablenkung.

Auch hier sehe ich nicht das Problem, vlcht. lag es daran das du das Motorrad nicht kanntest.
Ich finde wenn ich nach der Ganganzeige Suche und sie nicht finde, das dan als ablenkung empfinde kenne ich das Motorrad halt nicht richtig.

Soweit mir bekannt ist lässt sich bei Modernen Motorrädern fast alles beim fahren am Lenker erreichen und einstellen ( mal von Tachofunktionen abgesehen ) wenn ich dann die Temperatur, Uhrzeit, Ganganzeige im Tacho oder was auch immer nicht finde ( wenn es denn normalerweise da ist ) kenne ich das Motorrad einfach nicht!
Ist doch wie in der Fahrschule, Kuppeln, dann noch schulterblik, verdammt der Blinker auch noch, rüberziehen, noch mal schauen ect. wer hat das Heute nicht automatisch drin.
Fern und abblendlicht findet von uns doch auch jeder Blind am Motorrad ;)

Man gewöhnt sich halt dran

Mfg Blackshadoo
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Re: Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Beitragvon ijontichy » 13.04.2016, 20:43

Also eun Head up Display wäre jetzt schon interessanter. ich habe das mal bei einem aktuellem 5er BMW mitbekommen und war total begeistert. Ein paar Wochen später hatte ich so ein Teil zum Nachrüsten in meinem Octavia. Und es war die totale Enttäuschung, obwohl es wirklich kein Billigteil war. Aber diese otische Illusion, dass die Geschwindigkeit über der Straße schwebt war eben nicht so. Die Daten hingen einfach nur an der Scheibe und das hat dann doch etwas beim fokussieren gestört. Also das wird wahrscheinlich immer relativ teuer sein.

Ich finde auch Freisprecher grenzwertig. Je nach dem, wie man eben abgelenkt wird.
Ich bin am Wochenende mit einem Kumpel ins Hymer Museum auf Ulm gefahren. Und wir waren so sehr in Gespräche über Gott und die Welt der Gespanne vertieft, dass wir das Navi glatt ignoriert haben und uns vollkommen verfahren haben. Ich kann nur mutmaßen, wie es in der Zeit um die Reaktionsfähigkeiten stand. :blink2:

Es geht wohl auch nicht nur um eine direkte Ablenkung durch optische Reize. Nur mal ein Gedankengang:
Wenn man ein Ölthermometer hat, macht man sich wohl mehr Gedanken über die Öltmeperatur. Und allein das stört die Konzentration.
Ebenso wäre es jetzt mit einer Uhr. Wenn man weiss wie spät es ist, steigt das Risiko, dass man weiss wenn man sich verspäten würde. Ergo lenkt das wieder vom Verkehr ab oder führt gar dazu, dass man sich hetzt.

Vielleicht sollte man die zwei Beispiele nicht zu ernst nehmen, aber irgendwo steckt wohl doch etwas Wahrheit dahinter. Denn volle Konzentration hat man nur, wenn man sich um nichts anderes kümmert. Und das ist auch das gefährliche. Denn das Autofahren steckt uns allen ja mehr oder weniger im Unterbewusstsein. Man kann über die abstrusesten Dinge nachdenken und dabei ein Fahrzeug steuern. Aber das führt eben auch dazu, dass man manchmal vielleicht wie ein Zombie über die Straße tuckert und nicht mitbekommt, was da links und rechts von einem abgeht.
Zuletzt geändert von ijontichy am 13.04.2016, 20:43, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Beitragvon Presi » 14.04.2016, 11:10

Supertyp » 13.04.2016, 15:30 hat geschrieben:Es geht um das automatisierte Fahren, nicht das autonome Fahren! Beim automatisierten Fahren (Assistenzfunktionen) hat der Fahrer immer Eingriffsmöglichkeiten auf das Fahrzeug und haftet auch vollumfänglich wie bisher.
Autonomes Fahren wird es wahrscheinnlich "nie" geben. Nicht weil es die Technik nicht hergibt, sondern wegen der Haftungsfrage.

Wie beim Pedelec und E-Bike darf man das nicht in einen Topf werfen. Richtig. Die Definitionen sind hier aber nicht so ganz klar.
Ich finde allerdings den Begriff des "automatisierten" Fahrens zu kurz greifend, das ist ja auch das ESP oder ABS.
Es geht um Folgendes:
Das Fahrzeug fährt quasi autonom, der Mensch kann aber jederzeit eingreifen und bleibt in der Haftung. Also kein wirklich autonomes Fahren, sondern eher voll automatisiertes. Dennoch braucht es dazu eine gesetzliche Grundlage. Bisher, wie beim Actros, der bereits teilautonom fährt, geht das nur begrenzt (A8 Ulm-Stuttgart).
Die Haftungsfrage ist noch ein Knackpunkt, lässt sich aber lösen (richtig, über Versicherungen).
Natürlich werden wir den autonomen Verkehr bekommen: Es geht bereits in einigen Jahren los, dass man sein Fahrzeug allein ins Parkhaus fahren lässt. Bis zum vollautonomen Auto ist es noch ein weiter weg, aber auch, weil das Verkehrssystem lange Übergangszeiten benötigt.

@Blackshadoo: Doch, ich finde jede Funktion ablenkend, ob Radio, BC, Telefon oder Navi. Während man an Knöpfen oder auf Displays rumhantiert, wird man unaufmerksam.
Auch die HUD gehören dazu: Normal weiß ich immer, was um mich herum im Verkehr passiert, vorn,Seite, hinten. Also überholt mich gleich einer? Will der rote Wagen rüberziehen? Geht der Fußgänger gleich auf die Fahrbahn? Fährt der Radfahrer sicher? Etc..
Gucke ich auf ein HUD, ist zwar der Blick noch an der Frontscheibe, aber ich nehme den Verkehr nur periphär wahr. Ich merke nur noch, wenn etwas wirklich passiert (Fahrradfahrer macht Schlenker), nicht mehr bevor es passiert (sehe, dass der Fahrradfahrer vor sich ein Schlagloch hat und den Schlenker machen wird). Der Blick auf den herkömmlichen Tacho habe ich immer kurz gehalten, beim HUD mit Navifunktion und Geschwindigkeitsangaben und Radio undundund verweile ich viel länger, weil ich eben weiterfahren kann. Aber ich kann nicht mehr antizipieren.
Für mich absolut Ablenkung.
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Re: Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Beitragvon Supertyp » 14.04.2016, 11:59

Oder um es kurz zu machen: beim autonomen Fahren kann ich mich wie im Taxi besoffen auf die Rückbank setzen und pennen. Alles darunter ist nur automatisiertes Fahren. :)
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Re: Wie viel Ablenkung darfs denn sein?

Beitragvon chaosracer » 14.04.2016, 12:10

Ist ja prima. Nur, das der Mensch nicht dafuer geschaffen ist, immer zu sitzen. Er wird fett, ungelenk UND sehr ungluecklich. Dafuer hat ihm die Industrie ja bereits ein paar Kruecken gegeben: Fitnessstudio, facebook (er kann sich anders darstellen), Tabletten.
Die gewonnene Zeit will man doch auch bezahlt haben.
chaosracer
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