Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Bandroid » 18.08.2017, 16:02

Moin,

ich bin momentan am überlegen, mir ein neues Fahrwerk für meine CB zuzulegen, unter anderem, weil ich gehört habe, dass dadurch die Schräglagenfreiheit etwas erhöht wird, da das Heck nicht mehr so stark in den Kurven einfedert. Kann das jemand bestätigen/dementieren?

Kleine Frage nebenbei: Muss ich die Gabel komplett ausbauen, wenn ich nur Federn und Öl wechseln will?
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Chickenmarkus » 18.08.2017, 16:35

Das ist absolut gegeben. Das wird dir jeder bestätigen können, der nicht mehr das originale Fahrwerk fährt. Außerdem ist es auch weit oberhalb des Grenzbereichs erheblich spurgetreuer und stabiler.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Grim Reaper » 18.08.2017, 16:58

Keine Frage: Mach es! Selbst die günstigsten Federbeine aus dem Zubehör-Segment bringen deutliche Verbesserungen gegenüber dem jahrzehnte alten Originalfahrwerk!

Bandroid » 18.08.2017, 16:02 hat geschrieben:Kleine Frage nebenbei: Muss ich die Gabel komplett ausbauen, wenn ich nur Federn und Öl wechseln will?

Ja klar - wie willst Du denn sonst die Standrohre aus den Tauchrohren raus kriegen? Wobei Du "nur" das Vorderrad und die Gabelholme ausbauen musst; die Gabelbrücken können montiert bleiben.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Bandroid » 18.08.2017, 20:12

Schon mal vielen Dank für die schnellen Antworten! :) Dann werde ich mal sehen, inwiefern sich so ein Projekt in nächster Zeit realisieren lässt. Es macht ja wahrscheinlich eher weniger Sinn, Gabel und Federbeine getrennt zu wechseln.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Grim Reaper » 18.08.2017, 20:16

Nicht nur weniger sondern gar keinen... ;)
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Flyingbrick » 18.08.2017, 20:38

Die Schräglagenfreiheit wird dadurch größer?
Unbestritten haben edle Fahrwerkskomponenten Vorteile, aber über diese Aussage staune ich.
Bitte kommt jetzt nicht mit voll vorgespannten Zubehörfederbeinen vs. Original auf weichster Stufe.
Die Zubehörteile haben normalerweise stärkere Progression, verhärten sich also beim Einfedern stärker.
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 18.08.2017, 20:38, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Chickenmarkus » 18.08.2017, 20:42

Bandroid » 18.08.2017, 20:12 hat geschrieben:Es macht ja wahrscheinlich eher weniger Sinn, Gabel und Federbeine getrennt zu wechseln.

Grim Reaper » 18.08.2017, 20:16 hat geschrieben:Nicht nur weniger sondern gar keinen... ;)

Warum nicht? Ich habe genau das getan. Nach einem halben Jahr nur Ikons hinten konnte ich gut einschätzen was von den Federbeinen und dann schließlich von den Gabelfedern kam.

PS: Es ist dadurch etwas mehr Schräglage möglich, da die Fußrasten in der Kurve etwas höher verbleiben.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon phil76 » 18.08.2017, 20:54

Chickenmarkus » 18.08.2017, 16:35 hat geschrieben:Das ist absolut gegeben. Das wird dir jeder bestätigen können, der nicht mehr das originale Fahrwerk fährt. Außerdem ist es auch weit oberhalb des Grenzbereichs erheblich spurgetreuer und stabiler.


Oberhalb des Grenzbereichs ist bei Dir was ? Baum,Gegenverkehr,Leitplanke ? Und weit oberhalb davon dann Was ?
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Stjopa » 18.08.2017, 21:32

Die zugelassene Höchstgeschwindigkeit ist auch eine Grenze.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Grünman » 18.08.2017, 22:32

Na, wieviel Grad habt ihr so bekommen? ;)
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Chickenmarkus » 19.08.2017, 01:52

phil76 » 18.08.2017, 20:54 hat geschrieben:[Oberhalb des Grenzbereichs ist bei Dir was ? Baum,Gegenverkehr,Leitplanke ? Und weit oberhalb davon dann Was ?

Oberhalb der maximal möglichen Schräglage (alias Grenzbereich)...
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon ralfpinzer » 19.08.2017, 07:54

Die Schräglagefreiheit wird in der Tat auch durch das Fahrwerk beeinflusst. Beim Kurvenfahren ist das Moped immer in Kompression (wird in die Federn gedrückt). Je höher also die Nulllage und (über die PRogression) der verbleibender Restfederweg sind, desto mehr Schräglagefreiheit bleibt. Sehr gut kann man das z.B. bei einer GSF 1200 erstes Modell (=Bandit 1200) sehen. Mit Originalfahrwerk sind bei mir dauernd die Rasten aufgegangen (trotz ca. 1 cm ungenutzter Fläche am HR und Kind hinten drauf, also wirklich vorsichtig unterwegs). Das war 2004/5. Nach dem Wechsel auf WIlbers komplett und einer Heckhöherlegung um ca. 30 mm konnte ich den Reifen bis zur Kante fahren, ohne dass die Rasten aufgesetzt haben.

Die CB fährt sich übrigens mit Wilbersfedern und Ikons recht gut und schaukelt auch nicht mehr wie ein betrunkenes Kamel.
Zuletzt geändert von ralfpinzer am 19.08.2017, 07:54, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Presi » 19.08.2017, 08:08

Man muss natürlich differenzieren.
Grundsätzlich: Die Schräglagenfreiheit wird größer mit steigender Bodenfreiheit. Hebe ich das Heck an, habe aber bspw. vorn ueber dem Vorderrad einen Gepaecktraeger mit ganz tiefen Koffern, habe ich nichts gewonnen.
Meist setzen bei der CB aber die Fußrasten als Erstes auf. Hier hilft es, wenn das Heck höhergelegt wird. Viele Zubehörfederbeine sind relativ straff, die insgesamt härtesten und mit kürzestem Federweg sollten die Ikons sein (18-33er Federn), aber dafür sind diese auch nur 337mm lang. Auch wenn man YSS und Wilbers explizit mit den ganz harten Federn ordert (20-30er), sackt beim Aufsitzen das Heck weniger ein, dadurch steigt die Bodenfreiheit und die Schräglagenfreiheit (und der Lenkopfwinkel wird steiler, Nachlauf kürzer, die Gewichtsverteilung ändert sich, der Schwerpunkt geht nach oben. Mit all den bekannten Folgen).

Fährt man nun bspw. eine schnelle Kurve tief, dann federt das Motorrad noch mehr ein. Die Ikons haben da eine max. Federrate von 33N/mm, die normalen YSS und auch Wilbers 25 N/mm, bei den Originalen hat wohl niemand den Wert.
Zusätzlich ist es wichtig, wie Unebenheiten geschluckt werden und die Dämpfung arbeitet, da geht es aber v.a. um Stabilität. Wenn es nur nach max. möglicher Schräglage vor dem Aufsetzen geht, dann würde ich entweder die zwar kurzen, aber im Kompressionsbereich bockharten Ikons verbauen oder die langen 380er YSS (mit ABE). Insgesamt traue ich aber auch den 350ern 17-25ern Federbeinen zu, deutlich weniger einzusacken. Wer natürlich verkürzte Hagons einbaut oder die weichen Wilbers/YSS (13-18er) nimmt, wird bei der Freiheit wohl weniger gewinnen.
Ein gutes Fahrwerk ist aber nicht extrem hart, sondern ausgewogen.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Zaziki » 19.08.2017, 08:15

Presi » 19.08.2017, 08:08 hat geschrieben:oder die langen 380er YSS (mit ABE).


Dann bitter vorher aber erst Lothar fragen, wie viel Spaß es macht mit dem Fahrwerk immer einen Holzklotz dabei zu haben, damit man die Karre abstellen kann.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Grim Reaper » 19.08.2017, 10:21

Chickenmarkus » 18.08.2017, 20:42 hat geschrieben:
Bandroid » 18.08.2017, 20:12 hat geschrieben:Es macht ja wahrscheinlich eher weniger Sinn, Gabel und Federbeine getrennt zu wechseln.

Grim Reaper » 18.08.2017, 20:16 hat geschrieben:Nicht nur weniger sondern gar keinen... ;)

Warum nicht? Ich habe genau das getan. Nach einem halben Jahr nur Ikons hinten konnte ich gut einschätzen was von den Federbeinen und dann schließlich von den Gabelfedern kam.

PS: Es ist dadurch etwas mehr Schräglage möglich, da die Fußrasten in der Kurve etwas höher verbleiben.

Ich hab mich verlesen - hatte verstanden Gabelöl und -federn getrennt voneinander zu wechseln.

Die Gabelfedern und Federbeine getrennt zu tauschen macht natürlich Sinn.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon ijontichy » 19.08.2017, 10:33

Ich kann da auch nur subjektiv von einem Unterschied berichten.
Mit dem originalen Fahrwerk haben meine Fußrasten an immer den gleichen Stellen meiner Hausstrecke aufgesetzt.
Nachdem ich Wilbers vorne und Ikon hinten habe, passiert das deutlich seltener.
Wenn man jetzt davon ausgeht, dass die immer gleiche Strecke auch immer besser beherrscht wird, wäre das ein Argument für die Theorie des Threads.
Ich persönlich vermute aber, dass es am strafferen Fahrwerk liegt. Mit dem originalen Fahrwerk hat der Hintern teils heftig gewackelt. Das ist nun weg. Ich denke, dass das nicht mehr als ein paar Millimeter Abweichung sind.
Aber ich kann Presi nicht zustimmen, dass die Ikon bocksteinig sind. Ich finds angenehm so viel mehr Kontrolle zu haben.
Wobei ich mich frage worum es genau geht. Wird die Schräglage nicht durch den Reifen bestimmt?
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Presi » 19.08.2017, 11:16

@ijontichy: Ohne dir zu nahe treten zu wollen, aber das Komfortempfinden hängt auch von der Beladung ab. ;)
Die nur 68mm Federweg an der Feder bei den Ikons sind nunmal wirklich dürftig, deshalb muss die Feder auch entsprechend hart sein und darf nur wenig Bewegung zulassen.

Die Reifen begrenzen die Schraeglage bei der CB eher nicht, wenn dann die Haftung. Warm gefahren auf gutem Untergrund setzt aber eher zumindest der Schraeglagennippel der Fußrasten auf. Bei Schaaf kann man mitunter Rutscher entnehmen, wenn er mit abgefraesten Rasten ohne Nippel trotz guten Asphalts am Limit faehrt. Manche haben aber auch die Gleitkufen, Liebling von KlausT, vorne dran o.ae..
Ich glaube, es geht darum, dass die Rastennippel etwas apaeter aufsetzen sollen.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Bandroid » 19.08.2017, 12:48

Ja, mir geht es hauptsächlich darum, dass die Fußrasten später ausfestzen. Reserven was Schräglage angeht sind beim BT45 mit dem Serienfahrwerk ja durchaus da.

Allein des Preises wegen wird die Wahl wohl auf die YSS-Federbeine fallen, da ich Student bin. Was soll das mit den 380ern und den Holzklötzen heißen? Bin relativ groß, also wär eine Höherlegung des Heck sowieso nicht allzu abwegig.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon ijontichy » 19.08.2017, 13:38

Naja wenn du das Fahrwerk höher legst, kippt das Moped logischerweise auf dem Seitenständer mehr zur Seite. Wobei die Federbeine keine Auswirkungen auf den Kniewinkel haben, da der Abstand Fußraste-Sitzbank fix ist.
Ich habe 3Monate länger auf die Ikon gespart und habe es nie bereut. Ich bin auch schon YSS gefahren und finde den Unterschied eklatant. Das sind ca €200 Unterschied, die sich aber lohnen.

@Presi:
Ja das habe ich auch schon vermutet. Zumal ich ja immer mein Fass hinten montiert habe, ist da durchaus eine höhere Belastung drauf.
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Re: Mehr Schräglagenfreiheit durch neues Fahrwerk?

Beitragvon Presi » 19.08.2017, 13:56

Die Heckhöherlegung ist für Große ja nur deshalb interessanter, weil sie keine Probleme durch kurze Beine an der Ampel haben. Bequemer wird es nicht.
Nachteilig ist evtl. der dann kurze Seitenständer, wobei der bei vielen Straßen mit starker Querneigung gar nicht schlecht wäre. Bei meinem Elternhaus in der Straßen kann man bspw. mit den Serienständern gar nicht am Straßenrand parken (ausgewaschenes Pflaster mit starker Querneigung). Ansonsten kann man sich ja nen Stück Rohr reinschweißen lassen.
Dazu kommt, dass das Hinterrad nach dem Aufbocken wohl noch Bodenkontakt hat. Hier lassen sich also diverse Wartungsarbeiten schwieriger erledigen.
Vorteil ist leichteres Aufbocken, eben mehr Bodenfreiheit (Erdwege, Schräglagenfreiheit), höherer Schwerpunkt, kürzerer Nachlauf und steilerer Lenkkopf mit dreimal mehr Handlichkeit. Die Geradeauslaufstabilität leidet dafür ein wenig.

Ich wuerde heute wohl ein langes Federbein ausprobieren, einfach um die Handlichkeit noch weiter zu verbessern und wegen der Bodenfreiheit auf unbefestigten Wegen. Tempo 170 oder was die mit mir schafft, interessiert mich nicht.
Zuletzt geändert von Presi am 19.08.2017, 13:56, insgesamt 1-mal geändert.
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