Öltemperatur

Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 07.11.2015, 13:02

Nachdem es ja besonders in Bezug auf technische Themen gerade seeehr ruhig wird, komme ich mal wieder mit einer neuen (?) Idee.

Ich habe noch einen Drehzahlmesser, von dem jemand ein Kleinstteil bräuchte. Übrig bliebe u.a. ein intaktes Wasserthermometer. Neulich gab es ja die Diskussion um die schlechte Ablesbarkeit des Ölthermometers unten am Peilstab.

Die CB500S hat ja dieses Nichtsnutzfach rechts in der Verkleidung. Meine Überlegung: warum nicht ein Wasser- als Ölthermometer in dieses Fach einsetzen?

  • Das Wasserthermometer ist ein einzelnes Instrument, kann also unter Verzicht auf das Skalenblatt einzeln ausgebaut werden. Es ist klein genug, um in das Fach zu passen.
  • Die zu ermittelnden Temperaturen von Öl und Wasser ähneln sich.
  • Auch die Fühler sind ähnlich. Einen Temperaturfühler hätte ich noch vom Thermostatgehäuse.

Im Wiki sind die Werte ja toll dokumentiert -danke an den Verfasser! Demnach wird der Fühler mit steigender Temperatur niederohmig, bis er schließlich bei 140 Grad gegen Masse kurzschließt. Das würde super passen. Bei 0° hätte er 1300 Ohm. Ich denke, interessant ist die Öltemperatur erst ab etwa 40 Grad. Das wären 250 Ohm.

Interessant wäre jetzt das Verhalten des Thermometers bei entsprechenden Werten. Sprich, reicht die Spreizung des Instruments, um den Bereich 40-140 Grad bzw. 250-0 Ohm abzudecken?

Man könnte den Fühler in die Ölablassschraube einsetzen, wenn das von der Länge her möglich ist. Meine strikte Vorgabe: alles soll spurlos rückbaubar sein.

Verkabelung: Zünd-Plus zur Spannungsversorgung des Instrumentes bekomme ich vom Bremslichtschalter mit einem zwischengesteckten Y-Adapter, so muss ich den Kabelbaum nicht anfassen. Ansonsten brauche ich nur Masse. Die Beleuchtung des Instrumentes würde ich bei eingeschalteter Zündung dauerhaft mitbrennen lassen oder mache wiederum ein Extrakabel zur Standlichtfassung.

Gehäuse: ein Ausschnitt im Deckel des Nichtsnutzfachs, in den eine Plexiglasscheibe gesetzt wird.

Was meint ihr?
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Chickenmarkus » 07.11.2015, 14:06

Für solche Spielerei bin ich zu haben, weißt du ja. ;)

Flyingbrick » 07.11.2015, 13:02 hat geschrieben:Man könnte den Fühler in die Ölablassschraube einsetzen, wenn das von der Länge her möglich ist.

Hatte ich, war scheiße: viewtopic.php?p=150765#p150765
Das ist der hinterste Punkt, wo das Öl hinkommt. Sagt dir nicht viel über die Temperatur des Öls aus, welches auch gerade in Gebrauch ist. Außerdem ist die Ölwanne so ein riesiges Stück Metall, schon fast als Kühlfläche, thermisch verbunden mit dem Temperaturgeber, dass du statt der Öl- eher die Wannentemperatur misst.

Am Öleinfüllstutzen hat man zwar "nur" Spritzöl, aber genau dadurch auch die Temperatur des benutzten Öls. Außerdem ist es durch das Plastikgewinde hervorragend thermisch vom Gehäuse entkoppelt.
Hier sieht man dann auch, was die Ölwanne für eine Kühlleistung hat. Tour durch herrlichsten Sonnenschein und über schönste Strecken, also Öltemperatur einiges über 80°C. Bereits ein kurzes Stück durch den Wald genügt, wo die Straße nur noch geringfügig feucht ist und etwas Wasser vom Vorderrad auf die Ölwanne geschleudert wird, und die Temperatur geht fast 20°C runter. :blink2:


Die Stelle, wo du das Instrument hinbauen willst, halte ich auf jeden Fall für sinnvoll. Allerdings würde ich mir wohl nicht irgend so ein altes Instrument reinfriemeln, sondern direkt wieder auf die Elektrik setzen. Würde dann auch direkt von alleine leuchten usw.. Vermutlich würde ich da aber mittlerweile sogar auf Mikroprozessor setzen. Lässt sich beliebig eichen könnte und könnte u. U. auch gleich weitere Funktionen wie Umgebungstemperatur o. ä. übernehmen.
Hängt aber natürlich sehr vom Geschmack und den Erfahrungen des Ausführenden ab.^^
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Re: Öltemperatur

Beitragvon ijontichy » 07.11.2015, 15:42

Markus du darfst aber auch eines nicht vergessen:
Die Ölpumpe saugt am tiefsten Punkt der Ölwanne das Öl an. Also wenn das Öl hier unten kühler ist, bekommt der Motor auch kühleres Öl ab.
Also welche Öltemperatur ist wichtiger?
Die Temperatur des angesaugten Öls?
oder
Die Temperatur des (von den Schmierstellen) abtropfenden Öls?
Zugegeben, diese Überlegung ist theoretischer Natur.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Chickenmarkus » 07.11.2015, 15:47

OK, das mag sein. Das man an der Ablassschraube aber eher die Temperatur der ganzen umliegenden Ölwanne misst statt die des Öls bleibt aber weiterhin.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Supertyp » 07.11.2015, 16:04

Mich würde am meisten die Öltemperatur an der heissesten Stelle interessieren. Also Nähe Zylinderkopf oder so. Und dann am liebsten Digital und mit Kommastelle. :)

Posting automatisch zusammengeführt: 07.11.2015, 16:04

Ich hab hier ein Bratenthermometer rumliegen. Digital von 0 bis 250°C , mit 1m langen Stahlflexfühler und Messspitze. Batterie hät scheinbar ewig, wurde noch nie beim Braten benutzt... mhhh :kratz:
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Re: Öltemperatur

Beitragvon chaosracer » 07.11.2015, 17:27

cooler Thread - echt!
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Chickenmarkus » 07.11.2015, 17:48

Supertyp » 07.11.2015, 16:04 hat geschrieben:Ich hab hier ein Bratenthermometer rumliegen. Digital von 0 bis 250°C , mit 1m langen Stahlflexfühler und Messspitze. Batterie hät scheinbar ewig, wurde noch nie beim Braten benutzt... mhhh :kratz:

Jo, habe ich auch noch - sogar mal direkt für diesen Zweck gekauft. Wurde dann aber wegen der Integration ins Cockpit nie genommen. Trotzdem aber praktisch zum eichen des Eigenbaus gewesen.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 07.11.2015, 19:40

Mensch, endlich Leben in der Bude! :up:

Ich habe ja aktuell das RR-Thermometer an der CB500S, also das bessere von den Einschraubthermometern. An der BMW hatte ich auch so eines, die Konstruktion des Motors (mit Einfüllstopfen und Schauglas statt Peilstab) sorgte aber dafür, dass das dort nur Spritzöl abbekam. Tendenziell lag die Temperatur dort immer etwa 10-20 Grad unter der der CB. An der CB werden nur selten mehr als 70 Grad erreicht, maximal etwa 80. 140 ist also sehr, sehr hoch gegriffen -wahrscheinlich erreicht sie auch auf der Renne kaum mehr als 100-110 Grad.

René, die heißeste Stelle ist der Zylinderkopf, aber mir geht es darum, herauszufinden, ab wann das Öl warm genug ist, damit ich den Motor belasten kann. Anders als an Deiner früheren XT ist ja nicht zu hohe Temperatur das Thema (wie bei den ersten Teneres, die ja "dank" des großen Schutzbleches überhitzten).

Aber Leute, egal was und wo ich messe: entscheidend ist, siehe Wassertemperatur, C(old), Normal und H(ot). Man kann ja notfalls durch geeignete Vorwiderstände dafür sorgen, dass die Anzeige sich passend verhält. Oder die Skala anpassen.

Hier mal ein paar Bilder:

1.jpg

2.JPG

Drehzahlmesser (Andere).JPG

(Wusstet ihr, dass die Temperaturanzeige bei PC26 und 32 unterschiedlich aussieht?)

Klar könnte man stattdessen auf LED-Anzeigen setzen. Die sehen aber selbstgemacht aus, ich überlege ja, im Honda-Design ein Zusatzinstrument zu bauen, das optisch zum Rest passt. Übrigens möchte ich nach nochmaliger Überlegeung das durchleuchtete Original-Ziffernblatt verwenden und passend zuschneiden. Erstens wegen der Werksoptik, zweitens wegen der Beleuchtung.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Grim Reaper » 08.11.2015, 12:50

Flyingbrick » 07.11.2015, 19:40 hat geschrieben:(Wusstet ihr, dass die Temperaturanzeige bei PC26 und 32 unterschiedlich aussieht?)

Du meinst die Beschriftung der Anzeige mit Buchstaben vs. Symbolen? Bei der PC32 wurden doch sämtliche Beschriftungen gegen Symbole ersetzt. Ansonsten erkenne ich keinen Unterschied zw. den beiden.

Und wie sieht's aus wenn Du im Grunde Markus's Lösung mit aufgebohrter Ölablassschraube übernimmst, aber den Temp.-fühler ca. 5cm verlängerst? Dann müsste er doch ziemlich mittig in der Ölwanne sitzen und nicht so stark vom Kühleffekt der Ränder betroffen sein...
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 08.11.2015, 13:00

Genau, das TEMP bei der PC26 wich dem Symbol bei der PC32.
Meine Überlegung war ja, einen Kühlmittel-Temperatursensor zu nutzen und keinen eigenen zu basteln. Ich weiß auch nicht, wie viel Platz oberhalb der Ablassschraube im Gehäuse ist. So oder so glaube ich nicht daran, dass innerhalb der Ölwanne stark unterschiedliche Temperaturen herrschen.
Ansonsten gibt es ja auch fertige Fühler zum Austausch gegen die Schraube, z.B. von Racimex und VDO.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Chickenmarkus » 08.11.2015, 13:22

Flyingbrick » 08.11.2015, 13:00 hat geschrieben:So oder so glaube ich nicht daran, dass innerhalb der Ölwanne stark unterschiedliche Temperaturen herrschen.
Ansonsten gibt es ja auch fertige Fühler zum Austausch gegen die Schraube, z.B. von Racimex und VDO.

Doch tut es, zumindest was die gemessene Temperatur betrifft! :heul:

Darf ich nochmals auf meine Posts verweisen: viewtopic.php?p=150765#p150765 und viewtopic.php?p=268475#p268475
Ich dachte erst auch so wie du, habe aber eben gegenteilige Erfahrungen gemacht. Bei dem ganzen und super wärmeleitenden Metall misst man bei der Ölwanne eher die Temperatur des Materials als die des Öls.
Wie ich auch im verlinkten Post bezweifelt habe, wage ich auch heute nicht zu glauben, dass die Ölablasschraube/wanne so zeit-, strecken- und witterungstabil ist, dass man das einfach "wegeichen" kann.

Nach meinen Erfahrungen und der Meinung anderer Forummitglieder (siehe verlinkter Thread) geht die Aussagekraft der Ablasschraube als Temperaturgeber für das Öl sehr in die Richtung vom Finger auf dem Endtopf.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon chaosracer » 08.11.2015, 15:38

Das hat sie nun davon, unsere arme CB, dass sie nicht kaputt geht. Nun kommen welche daher und versuchen etwas Funktionierendes umzufunktionieren. Ihr fummelt noch so lange an der Armen rum, bis die tatsächlich den Dienst quittiert. :P
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Stjopa » 08.11.2015, 16:12

Seid Ihr Motorenentwickler oder tunt Ihr amMotor rum?
Ich gehe doch davon aus, dass Honda bei der Entwicklung des Motors die Temperatur an allen möglichen Stellen eingehend gemessen hat. Die Haltbarkeit des Endproduktes zeigt, dass sie das richtig gemacht haben.

Ich kenne kein wassergekühltes Motorrad, das ab Werk ein Oelthermometer verbaut hat. Das ist bei einem ausgereiften Motor und besonders dem der CB500 doch völlig unnötig!
Es sei denn man hat Langeweile und die Anzahl der Schrauben aufgeschlüsselt nach Länge und Durchmesser bereits gezählt.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 08.11.2015, 17:27

Genau, Langeweile ist das Stichwort. Darum geht es, denn der Winter ist lang.

Honda hat allerdings in der Tat eines nicht berücksichtigt. Vorsichtig geschätzt, glauben etwa 100 von 100 Fahrern, der Motor wäre warm, weil man doch schon 2 km gefahren ist oder weil man den Motor erst vor zwei Stunden ausgemacht hat. Stell Dich auf ein beliebiges Motorradtreffen und guck Dir die Leute an, die da wegfahren. Gib Gummi!

Der Hersteller baut aus zwei Gründen kein Ölthermometer ein: es kostet Geld und der Kunde will gar nicht hören, dass er den Motor nicht ab dem Kaltstart voll belasten darf. Ich allerdings schon -und darum habe ich schon seit 2008 ein Ölthermometer. Jetzt geht es nur noch darum, durch Bastelarbeiten den Winter rum zu kriegen...
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Stjopa » 08.11.2015, 20:15

OK, es gibt sicherlich weniger Interessantes, den Winter zu überbrücken. :D
Was das Warmwerden angeht, muss ich Dir auch Recht geben:
Ich habe zwei annähernd gleiche Ducati-Motoren, die sich fast "nur" darin unterscheiden, dass der eine luft- und der andere wassergekühlt ist, beide mit digitaler Temperatur an zeige im Cockpit. Während die Wassertemperatur nach 3km schon die Betriebstemperatur erreicht hat, braucht die Oeltemperatur viel, viel länger (10 - 15 km), was mich dazu gebracht hat, dieWassertemperaturanzeige nicht als "Jetzt darf ich auf drehen"-Indikator zu verwenden, sondern generell 10 Minuten warmzufahren.

Die einzigen Male, wo ich das nicht befolgt habe, war bei Gruppenfahrten, z.B. bei CB500-Treffen, wenn der Tourguide gleich auf drehte und ich dranbleiben wollte. :roll:
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 08.11.2015, 20:34

Bisher ist es auch nur ein Gedankenspiel zum Zeitvertreib. Ansich genügt mir technisch mein RR-Thermometer, zumindest bei Tageslicht.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon MrFlatout » 13.11.2015, 20:49

Irgendwie kommt mir diese Öl- bzw Öltemperaturdiskussion immer etwas zu akademisch, ja fast schon philosophisch vor.
Warum soll der Motor denn bitte erst bei ca. 80° C Öltemperatur richtig Feuer kriegen?
Und wie schon angesprochen, wo gemessen?
Wenn ich mir grad so einen Motorblock vorstelle mit seinen Ölkanälen, dann gehe ich nämlich davon aus, daß das "kalte" Öl aus der Ölwanne dank Erwärmung im warmen Motorblock nämlich durchaus mit der Temperatur des Motorblocks an seinen Schmierstellen ankommt.
Öl gehört zu den Stoffen, die sehr schnell die Umgebungstemperatur annehmen.
IMHO ist zu heißes Öl viel gefährlicher für den Motor als zu kaltes.
Auch kaltes Öl schmiert, aber bei zu heißem Öl reißt der Ölfilm.
Deshalb wird meine CB in der Winterpause auch so ein kleines Kombi-Instrument bekommen mit Uhrzeit / Luft- und Öltemperatur.
Aber vornehmlich, um zu kontrollieren, ob das Öl im Hochsommer bei Stop-and-Go in der heißen Großstadt nicht zu warm wird.
Nicht ohne Grund gibt es bei kaum einem Kfz ab Werk ein Öltermometer, sehr wohl aber Wassertemperatur und Öldruckanzeige.
Mir hat mal einer meiner "Maschinenbauer" erklärt, Öl braucht im durchschnittlichen Motor nach einem Kaltstart circa 3000 Motorumdrehungen, um in ausreichender Menge an alle Schmierstellen zu gelangen.
Danach wäre Feuer frei angesagt. (wenn's nicht gerade sibirische Temperaturen sind)
Daher werde ich meine bisherige Fahrweise beibehalten und, sobald eine ausreichende Motortemperatur erreicht ist, auch das Maschinchen fordern.

Aber das sind nur meine höchst unmaßgeblichen Gedanken :?
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23

sobald eine ausreichende Motortemperatur erreicht ist, auch das Maschinchen fordern.


Das tue ich auch, Knut. Nur ist für mich "ausreichende Motortemperatur" nicht "ich bin jetzt schon einen Kilometer gefahren und habe keine Lust, noch länger zu warten". 3000 Umdrehungen? Glückwunsch, dann ist Dein Motor bereits nach einer Minute betriebswarm, also bei etwa 0-20 Grad Öltemperatur je nach Jahreszeit. Nein, was er sagen wollte, denke ich, hast Du ja zitiert: dass dann das Öl im Motor verteilt ist bzw. auch an den Nockenwellenlagern ankommt. Was etwas völlig anderes ist als dessen volle Schmierfähigkeit. "Feuer machen" in dem Zustand? Dann kannst Du auch gleich mit Vollgas losfahren, schlimmer wird es dadurch nicht.

Ob es nun 80, 70 oder 60 Grad sein müssen, die als "betriebswarm" gelten, kann Dir der Öl- oder Motorenhersteller sicher besser erklären als ich -auch wenn es dann wie befürchtet akademisch wird. Und auch die Stelle, an der man misst, oder vielmehr: die Frage, ob das Thermometer dabei dauerhaft eintaucht, hat darauf Einfluss. Darum schrieb ich oben, welche maximalen Temperaturen ich gemessen habe an unterschiedlichen Motorrädern und Messstellen.

Übrigens hat Dein Motorradhersteller auch keine Benzinuhr eingebaut, und doch tust Du gut daran, Dich über den Füllstand des Tanks zu informieren. Mein BMW Alpina B6 hatte serienmäßig sogar ein Ölthermometer für das Getriebe ;)

Aber ganz davon ab: ich möchte mein Motorrad möglichst schonend behandeln. Ob andere da mit ihrer Maschine gleichgültiger sind, muss ich nicht zum Massstab machen.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon MrFlatout » 13.11.2015, 21:54

Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23 hat geschrieben:Was etwas völlig anderes ist als dessen volle Schmierfähigkeit.

Und genau das ist die akademische Frage: wann hat das Zeug denn nun die volle Schmierfähigkeit?
Schließlich kann ich ja mit dem 10W40 selbst bei minus 18° den Motor starten .... :kratz:

Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23 hat geschrieben:Übrigens hat Dein Motorradhersteller auch keine Benzinuhr eingebaut, und doch tust Du gut daran, Dich über den Füllstand des Tanks zu informieren.

Fehlender Sprit ist zwar ärgerlich, aber nicht unbedingt motorschädigend :P

Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23 hat geschrieben:Mein BMW Alpina B6 hatte serienmäßig sogar ein Ölthermometer für das Getriebe ;)

Ja klar, aber eben nicht, um zu niedrige, sondern um zu hohe Temperaturen zu erkennen.

Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23 hat geschrieben:Aber ganz davon ab: ich möchte mein Motorrad möglichst schonend behandeln.

Möchte ich ja auch, das Mopped soll ja möglichst lange halten. Und genau deshalb stell ich ja diese pingeligen Fragen.
Aber zu sehr verhätscheln möchte ich das Teil auch nicht.
Nicht umsonst sprach man früher gern auch mal von "sauer gefahrenen" Motoren. Also solche, die nie richtig gefordert wurden.
Was aber eher in die Rubrik "Einfahren eines Motors" gehört.
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Re: Öltemperatur

Beitragvon Flyingbrick » 13.11.2015, 23:09

Du kannst mit jedem Öl bei jeder Temperatur starten, überspitzt gesagt, solange die Batterie den erhöhten Widerstand mitmacht.

Dein Denkfehler ist einfach, dass Öl nicht die maximale Schmierwirkung hat, sobald es "da ist", sondern es muss dazu warm und dünn genug sein. Das Stichwort heißt Mischreibung und bezeichnet unvollständige Schmierung bei Gleitlagern wie der Nockenwellenlagerung. Hier soll das Öl nicht einfach nur "glitschig sein", sondern bildet eine Art Polster zwischen Lager und Welle. Mischreibung bezeichnet den Zustand, in dem dieses Polster nicht flächig existiert und die Teile dadurch teilweise direkten Kontakt haben. Dabei entseht Verschleiß.

Damit diese Mischreibung nicht auftritt, muss das Öl so dünn sein (leicht fließen), dass es sehr schnell in die Lagerstellen gelangt, aber dick genug, um tragfähig zu sein. Dazu braucht es einen bestimmten Temperaturbereich. Ist das Öl temperaturmäßig außerhalb dieses Bereichs, steigt der Verschleiß an, und zwar umso mehr, je stärker der Motor belastet wird. Diese Belastung ist ebenfalls außerhalb des "Wohlfühlbereichs" größer. Zu hohe Drehzahlen schaden, zu geringe Drehzahlen bei hoher Last (im 6. Gang bergauf bei 2000 Umdrehungen) ebenfalls.

Dazu kommt, dass eine allmähliche und nicht sprunghafte Temperaturveränderung beim Motor wünschenswert ist, weil die Bauteile sich unterschiedlich schnell bei Erwärmung ausdehnen. Deswegen dürfen selbst Zweitakter, die das Schmierungsproblem nur in geringem Umfang haben, nicht gleich voll rangenommen werden. Es kommt sonst zu Klemmern.

Darum ist es wichtig, zu wissen, wann der Motor optimale Temperaturbedingungen hat, um seine Fahrweise darauf einzustellen. Wie gesagt habe ich schon ein mechanisches Ölthermometer und kenne die Werte eigentlich bereits. Diese Bastelei wäre nur eine Alternative für mich.

Flyingbrick » 13.11.2015, 21:23 hat geschrieben:Übrigens hat Dein Motorradhersteller auch keine Benzinuhr eingebaut, und doch tust Du gut daran, Dich über den Füllstand des Tanks zu informieren.

Fehlender Sprit ist zwar ärgerlich, aber nicht unbedingt motorschädigend :P

Genau. Weshalb es ein sehr fragwürdiges Argument ist, dass ein Ölthermometer keinen Sinn macht, weil der Hersteller es nicht serienmäßig einbaut. Im Gegenteil, der Hersteller begrüßt Dich auch gerne ein weiteres Mal in seinem Verkaufsraum :P
Zuletzt geändert von Flyingbrick am 13.11.2015, 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
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