Der Lima-Regler . . . oder, da werden sie wirklich geholfen

Benzingespräche rund um das Motorrad und das Motorradfahren. Bitte keine technischen Probleme hier posten.

Der Lima-Regler . . . oder, da werden sie wirklich geholfen

Beitragvon Lorenz » 15.07.2007, 21:10

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Es war am dritten Tag meiner Sommertour. Nach 12 Kilometern Fahrt durch den Westerwald ging der Motor aus. Der Anlasser versuchte vergeblich den Motor zu starten. Die Batterie war anscheinend leer. Aber warum?

Ich rief den ADAC zu Hilfe. Der Pannenhelfer war noch bei einer anderen Panne beschäftigt. Es dauerte ca. 1,5 Stunden bis der gelbe Engel mit dem kleinen LKW kam. In der Zwischenzeit hielt ein Motorradfahrer an und bot seine Hilfe an. Helfen konnte er leider auch nicht. Die Batteriekabel waren fest angeschlossen, mehr konnten wir nicht feststellen. Der Mann vom ADAC tippte auf den Lima-Regler als Ursache. Er brachte mich und meine CB500 nach Neuwied am Rhein in eine Honda-Werkstatt. Es war kurz vor der Mittagspause.

Ein Mechaniker checkte meine Maschine - es war der Lima-Regler, der den Geist aufgegeben hatte. Ist das normaler Verschleiß nach 107.000 Km? Ein neuer Lima-Regler war leider nicht zur Hand. Ein passender, gebrauchter leider auch nicht. Es war keine andere Maschine in der Werkstatt, aus der man einen passenden Regler hätte ausbauen können. Also sollte ein Neuer bestellt werden. "Am Mittwoch morgen ist er da", sagte der Mechaniker, "der kommt aus Belgien". Es war Montag, 12:30 Uhr! Nun, ich sagte ihm, ich wollte eigendlich heute durch die Eifel fahren, von Koblenz aus die Mosel rauf, durch den Hunsrück in den Schwarzwald, in Bad Herrenalb hatte ich mein Nachtquartier gebucht. Nun sollte ich in Neuwied übernachten am Dienstag in Neuwied spazierengehen und erst am Mittwoch weiterfahren? Der Mechaniker ging zu seinem Chef.

Der hörte sich die Storry an und zog noch einen zweiten Mechaniker hinzu. "Mal sehen wie wir dem Herrn Haupt aus Norddeutschland helfen können". Er zog sich mit seinen Mechanikern zur Beratung zurück. Sie hatten alle Mittagspause, wohlgemerkt. Sie kamen nach 15 Minuten zu mir mit der Meldung, die 125er Varadero hätte den gleichen Lima-Regler. In der Werkstatt stand auch keine solche Maschine. Aber der eine Mechaniker fährt genau so eine Honda. Die stand bei ihm zu Hause. Er schnappte sich eine FMX SuMo von Honda und rauschte nach Hause, baute aus seiner eigenen Maschine den Regler aus und brachte ihn in die Werkstatt. Der Lima-Regler wurde durchgemessen und passend für meine CB500 befunden. In der Zwischenzeit war meine Betterie am Ladegerät. Voll war sie nicht aber zum Starten reichte es allemal. Den Rest musste die Lichtmaschine erledigen. Den neuen Lima-Regler bekam dann der hilfsbereite Mechaniker für seine Varadero.

Ich programmierte mein Navigerät um auf Autobahn erlaubt und strich alle Zwischenziele bis Bad Herrenalb. Um 15:00 Uhr fuhr ich los von Honda Hellenbrand in Neuwied - da werden sie wirklich geholfen.

http://www.autohaus-hellenbrand.de

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Beitragvon Callinator » 15.07.2007, 22:44

das nenn ich mal service wie aus dem bilderbüchle :)
findet man leider nur noch selten so...

darf man fragen wieviels gekostet hat? :)
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Beitragvon Bastelwastel » 16.07.2007, 22:40

nette Geschichte, Vorschlag an den Admin. Mach doch mal nen Kasten auf: Honda Händler des Monats, mit Link und lobender Erwähnung, dann können andere auch von solchen Top- Helfern profitieren.

Ich hatte an meiner Yamaha auch mal einen defekten Regler. In meinem damaligen Forum sprach man von einer typischen Schwäche bei diesem Modell. Ursache ist meist eine Überhitzung aufgrund dämlicher Platzierung am Mopped. Man könnte sich einen Platz am Bike suchen, wo dass Ding besser im Luftstrom liegt. Ferner kommt es zur Alterung der Eingießmasse, was dazu führt. dass Wasser eintreten kann. Dagegen ist kein Kraut gewachsen.

Da die Dinger bei der XV ewig im Eimer waren, gabs auch bei Ebay nichts zum kleinen Preis.
Ein E- Ing. gabb mir den Tipp, dass prinzipiell jeder Regler geeignet ist, der an einer Lima mit ähnlicher Leistung hängt. Ich hab dann für 5 Euro einen Roller Regler ersteigert. Anschluß ist auch für Laien machbar. Gibt nur Plus und Minus (teilweise über das Gehäuse) und drei Kabel von der Lima, die mann nach Lust und Laune untereinander vertauschen kann.
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Beitragvon Taxman » 17.07.2007, 08:51

Wowo, also dass nenne cih wirklich Service und die Idee mit dem HH des Monats kann ich nur unterstützen. Solche Leute haben es verdient, dass man für die Werbung macht.
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Beitragvon Lorenz » 17.07.2007, 20:45

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mein 'original-Lima-Regler' war ein kleines Kunststoffkästchen mit den nötigen elektrischen Anschlüssen. Der neue (gebrauchte) hat ein Metallgehäuse mit Kühlrippen. Mein alter könte also tatsächlich den Hitzetod gestorben sein.

Gott sei Dank ist sonst nichts kaputt gegangen. Ich hörte mal von einem kaputten Lima-Regler der die gesamte Elektronik des Motorrades zerstörte. Ich glaube es war eine Bandit. Der Schaden belief sich auf 2.500 €.

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Beitragvon SoulSeeker » 17.07.2007, 21:25

2500 euro wegen nem elektrikschaden? was is da denn bitte verbaut? rechner mit tft und pipapo oder was
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Beitragvon Netstorm » 17.07.2007, 21:57

Hm weiß net wenn es ein Kabelbrand z.b. war und du es in der Vertragswerkstatt reparieren lässt vll kommt man dann in die Nähe
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cb-500.de User
 
 

Beitragvon Bastelwastel » 17.07.2007, 22:02

ein defekter Regler kann tatsächlich großen Schaden anrichten. Der Regler soll die Batterie mit etwa 14Volt versorgen. Möglichkeit A: Ladespannung zu gering, dann ist die Batterie irgendwann leer und die Karre bleibt stehen. Möglichkeit B: Die Batterie bekommt deutlich mehr als 14 Volt, dann könnte das Steuergerät zerstört werden, und das kostet teuer. Dies ist aber die seltene Ausnahme.
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Beitragvon SoulSeeker » 17.07.2007, 22:15

dann muss aber irgend ein seeeehr teures bauteil dabei sein sonst is das echt ziemlich viel.. für den preis zieh ich dir 10 kabelbäume samt elektrik
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Beitragvon dnb279 » 17.07.2007, 22:39

Hast du dir mal die Originalpreise angesehen??

Zündeinheit: ~600,-
Kabelbaum: ~270,-
Gleichrichter: ~160,-

Das sind so die teuersten Teile.. von dem Ganzen "Kleinkram" der auch noch mit je 20-70 Euro dazukommt will ich gar nicht reden.
Und wenn's dann nicht nur die Elektrik getroffen hat, ist man schnell in der oben genannten Preisregion.. :(
dnb279
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Beitragvon SoulSeeker » 17.07.2007, 22:59

naja die züneinheit würd ich zur not noch tolerieren auch wenn das shcon übertrieben ist.. aber den rest würd ich mir dann eher noch selber machen.. is doch gesponnen
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Beitragvon dnb279 » 17.07.2007, 23:05

Ist doch klar, dass "selbst wieder aufbauen" günstiger ist. Aber wenn der HH nen Schaden schätzt, dann wird ja mit dem Kaufpreis von Neuteilen gerechnet und incl. Einbau kann man dann locker auf eine solche Summe kommen.
dnb279
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Beitragvon Stjopa » 17.07.2007, 23:34

"Modernes" Mopped mit CAN-Bus und Steuer-Rechner?
Ich glaub, da sind schnell n paar Tausend Euro beisammen.
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Beitragvon Lorenz » 19.07.2007, 21:11

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die Details weiß ich auch nicht. Ich kenne die Geschichte auch nur vom Erzählen. Aber die ganzen elektronischen Teile bekamen alle falsche Spannungen und gingen dadurch kaputt. Die reagieren nun mal recht empfindlich auf Spannungsschwankungen. Der Drehzahlmesser soll z.B. richtig geraucht haben.

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