Ich krame den Thread noch mal vor. Ich habe mir nämlich eigentlich vorgestellt, ein Motorradnavi zu kaufen, ärgere mich aber...
...über die Preise. Die billigsten Geräte kosten knapp 200, die teuersten über 600 Euro. Ein Autonavi kostet bei vergleichbarer Ausstattung maximal ein Viertel dessen.
...über die Karten. Kaum zu glauben, aber gerade solche teuren Geräte sind selbstverständlich nur kurze Zeit aktuell, dann heißt es, für Updates zu zahlen.
...über die Installation. Eine Lenkerklemmgeschichte liegt bei, die das Navi "mitten im Weg" anbringt, jede praktischere Lösung kostet. Oder erfordert Bastelei.
Nun habe ich mir für das Auto ein neues Garmin mit "Lifetime Maps" für nicht mal 90 Euro geschossen, inklusive 5" Bildschirm und vielen Extras. Das warf die Frage auf, was mit dem Altgerät passiert. Es ist immer noch das alte Garmin nüvi 760, das ich anfangs mal erwähnte und als Motorradnavi für "untauglich" hielt. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher.
Das liegt im Wesentlichen an einer Navitasche, die ich mit einem Halter für Tankrucksäcke von SW Motech für eine Handvoll Münzen bei eBay ersteigerte. So sieht das von hinten aus:
http://shop.sw-motech.com/cosmoshop/pix ... -15521.jpg und so von vorn:
http://shop.sw-motech.com/cosmoshop/pix ... -15521.jpg Die Tasche ist wasserdicht und hat eine Kabeleinführung für Lade- und Kopfhörerkabel.
Ich werde mir darum einen Tankrucksack samt Tankring kaufen (Neupreis mit Versand allerdings für beides ~100 EUR), an dem das Gestell samt Tasche dann befestigt wird. Biggis Problem, das Navi ablesen zu können, wenn es flach im Tankrucksack liegt, kenne ich nämlich auch selbst. Mit diesem Halter ist das Navi schwenkbar, was zumindest den Einsatzbereich vergrößern sollte. Wer das System nicht kennt: die Tankrucksäcke werden auf einen Adapterring geclipst, der mit dem Tankdeckel verschraubt ist. Dadurch kommt der Tankrucksack nicht mit dem Lack in Berührung und verschrammt nicht den Tank.
Dass ich eine Steckdose in das Verkleidungsfach bauen will, schrieb ich ja schon. Das Verkleidungsfach hat nämlich nach vorn eine überdachte Seitenwand, in der die Buchse wettergeschützt nach außen zeigt. Diese Buchse soll Zigarettenanzünderformat haben, damit ich keinen (wasserscheuen) Adapter brauche. Zudem ist dort der Schwenkbereich der Gabel, da muss ich aufpassen. In Stilllegungszeiten kann hier auch die Batterie geladen werden.
Zurück zum Navi selbst. Das nüvi 760 ist ein 4,3"-Gerät, das locker (also auch mit eingesteckten Steckverbindungen) in die Tasche passt. Es hat zwar Bluetooth, koppelt aber nur als Freisprechanlage mit dem Telefon. Das ist zwar auch ganz interessant, um Anrufe wenigstens zu hören. Lieber wäre mir aber eine Sprachausgabe über Bluetooth, wofür das Navi aber das Protokoll A2DP unterstützen müsste -das tut es leider nicht. Dafür hat es im Gegensatz zu den neueren Garmin-Geräten aber eine Stereo-Kopfhörerbuchse 3,5 mm. Und da die Tankrucksacktasche nah am Helm ist, kann ich darüber hören.
Das ist nicht nur als Navi interessant. Das 760 hat auch einen Speicherkarteneinschub, es kann darauf enthaltene MP3-Dateien abspielen. Dabei ist parallel Musik und Navigation möglich, beide Lautstärken kann man getrennt voreinstellen und Ansagen blenden kurz die Musik aus. Weil der Mediaplayer gut bedien- und sortierbar ist und das 760 SDHC-Karten akzeptiert, kann man durchaus eine größere Musiksammlung nutzen. Damit die Musik nicht zu sehr einlullt, sagt zwischendurch der Blitzerwarner Bescheid, bevor es teuer wird
Meine Karten sind allerdings von 2008 und so werde ich über kurz oder lang neue Karten brauchen. Dafür fahre ich mit einem Gerät herum, das für maximal 50 Euro in der Bucht gehandelt wird und das schon einen gewissen Komfort bietet. Auf nette Motorrad-Extras wie importierbare Routen oder Routenaufzeichnung muss ich dabei allerdings verzichten.
Und wenn ich irgendwann dann doch feststelle, dass die Autolösung nichts taugt, habe ich den Rest der Ausrüstung immerhin schon da und stecke das Smartphone hinein. Oder das dann hoffentlich sehr billige Motorradnavi